Technik

Instagram kaum gekauft, schon kopiert Facebook Camera für iPhone

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Facebook kündigt an, die Foto-App Instagram für eine Milliarde Dollar zu kaufen. Wenige Wochen später startet die Netzwerk-Plattform eine eigene Anwendung zum Aufnehmen und Teilen von Handy-Fotos. "Facebook Camera" gibt's vorerst nur für Apples iPhone - jedenfalls das Original.

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Facebook macht Ernst beim Thema Smartphone-Fotos: Erst fädelte das weltgrößte Online-Netzwerk die Übernahme der Bilder-Plattform Instagram ein, jetzt folgt die eigene App.

Mit "Facebook Camera" kann man wie bei Instagram Bilder mit Farbfiltern bearbeiten, aber zudem auch stapelweise bei Facebook hochladen. Auch sei es mit Facebook Camera einfacher, sich Aufnahmen von Freunden anzusehen, so die Ankündigung der weltgrößten Netzwerk-Plattform. Im deutschen App Store war die App bis zum Mittag allerdings noch nicht verfügbar.

Version für Android

In Play Store gibt es Facebook Camera auch - allerdings nicht das Original!

In Play Store gibt es Facebook Camera auch - allerdings nicht das Original!

In Googles Play Store kann man derzeit eine ebenfalls kostenlose App mit dem Namen "Facebook Camera" herunterladen. Es handelt sich dabei allerdings nicht um die Neuheit aus dem Hause Zuckerberg, sondern um ein Produkt des Anbieters Develop and Design st. Die App bringt außer der Möglichkeit, Bilder auf Facebook zu teilen, keinerlei zusätzliche Funktionen -  dafür allerdings via Air Push allerlei Werbung als Benachrichtigung in die Statuszeile aufs Handy. So etwas braucht eigentlich niemand. Und wie lange die App noch verfügbar sein wird, bleibt abzuwarten. Ein Streit um Namen und Logo scheint jedenfalls programmiert.

Instagram-Deal wird noch geprüft

Facebook hatte den Kauf des überaus erfolgreichen Konkurrenzproduktes Instagram für rund eine Milliarde Dollar im April vereinbart. Der Deal wird laut US-Medienberichten noch von den US-amerikanischen Wettbewerbshütern geprüft. Eine Frage ist jetzt, wie diese nun den Kauf des wohl stärksten Konkurrenten vor dem Start des eigenen Angebots einschätzt. Instagram hat derzeit zwar "nur" rund 30 Millionen Nutzer (gegenüber Facebooks rund 900 Millionen) - es hatte sich aber erfolgreich eine Nische bei Smartphone-Bildern gesichert und zudem unlängst eine Version für Android-Handys herausgebracht.

Facebook hat eine offene Flanke im mobilen Geschäft. Wer von Smartphones und Tablets mit einer App auf Facebook zugreift, bekommt bisher kaum Werbung zu sehen. Nach jüngsten Angaben nutzten aber bereits jetzt immerhin fast 500 Millionen Mitglieder die mobilen Apps - Tendenz steigend. Beim weiteren Ausbau des Mobilgeschäfts setzt Facebook nun offenbar vor allem Fotos. Derzeit laden Facebook-Nutzer jeden Tag 300 Millionen Bilder bei dem Netzwerk hoch.

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Die Ankündigung von Facebook Camera kommt wenige Tage nach dem verpatzten Börsengang der Plattform. Der Kurs der Aktie war in den Tagen nach der Ausgabe abgestürzt, erholte sich zuletzt aber etwas. Kritiker werfen Facebook vor, dem Unternehmen fehle es an einer klaren Strategie, wie es aus der Nutzung des Dienstes durch Online-Anwender Kapital schlagen kann. Facebook verdient einen großen Teil seines Geldes mit personalisierter Werbung.

Quelle: ntv.de, tle/dpa/AFP

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