Technik

Honeycomb und Android-Webstore Google auf Augenhöhe mit Apple

Die neuen Android-Tablets rücken iPad mächtig auf die Pelle: Google zieht mit seinem neuen Betriebssystem Android 3.0 ("Honeycomb") und dem Android Market Webstore vielleicht noch nicht an Apple vorbei, begegnet dem Platzhirschen jetzt aber zumindest auf Augenhöhe.

"Honeycomb" macht aus Android-Tablets Siegertypen.

"Honeycomb" macht aus Android-Tablets Siegertypen.

(Foto: REUTERS)

Welche Neuerungen Android 3.0 bringt, war schon vor Googles Präsentation im kalifornischen Mountain View bekannt. Doch Produkt-Manager Hugo Barra demonstrierte "Honeycomb" erstmals in freier Wildbahn und konnte die versammelten Experten durchaus beeindrucken. Das für Tablet-Rechner optimierte Betriebssystem ist eine Augenweide, sehr benutzerfreundlich und durch die neue Hardware-Besschleunigung ungemein leistungsstark.

Produktmanager Hugo Barra demonstrierte unter anderem scrollbare Widgets, 3D-Navigation, problemloses Multitasking, Videochat und Spiele, die die neuen 2D- und 3D-Stärken von Android 3.0 ausnutzen. Das Youtube-Video des Honeycomb-Events zeigt, dass das neue Google-Betriebssystem zusammen mit bärenstarken Tegra-2-Tablets wie dem Motorola Xoom ein mehr als ernstzunehmender iPad-Herausforderer ist - vielleicht sogar ein "iPad-Killer".

Webstore eröffnet

Auch auf einem anderen Gebiet zog Google mit Apple gleich: Der neue Webstore des Android Market erinnert stark an iTunes und bietet auch ähnliche Möglichkeiten. Eine dort gekaufte App installiert sich automatisch auf jedem Android-Smartphone oder -Tablet, das mit dem Google-Konto des Käufers eingeloggt ist. Unter "My Account" sieht der Nutzer, welche Geräte mit seinem Konto verbunden sind und kann Apps auch bequem deinstallieren.

Der Webstore des Android Market ist übersichtlich und praktisch, aber noch verbesserungswürdig.

Der Webstore des Android Market ist übersichtlich und praktisch, aber noch verbesserungswürdig.

Obwohl es im Android Market auch weiterhin eine große Fülle von Gratis-Software gibt, möchte Google vor allem auch den App-Verkauf ankurbeln. Entwickler können im Webstore ihre Produkte mit großen Screenshots präsentieren und es soll ihnen sogar möglich sein, Youtube-Demos einzubinden. Wer die Werbetrommel etwas stärker rühren möchte, kann Promo-Banner auf der Startseite buchen. Neben der Beschreibung einer Anwendung befindet sich ein Tweet-Button, über den Nutzer die App bequem via Twitter weiterempfehlen können.

Ein dickes Plus gegenüber Apple ist, dass Entwickler jetzt auch direkt aus Apps heraus Inhalte wie Musik oder Bücher verkaufen können (In-App-Bezahlung). Apple hat gerade der Sony-Reader-App den Zutritt zu seinem Store verweigert, weil sie die Möglichkeit bot, eBooks ohne Umweg über iTunes direkt zu kaufen.

Noch ist der Android Market aber nicht perfekt: So fehlt beispielsweise immer noch die Möglichkeit mit Paypal zu bezahlen. Und Google hat die Suche nach Stichworten zwar verbessert. Doch Filter, die dafür sorgen, dass unter den Kategorien Nutzer sinnvolle Empfehlungen bekommen, fehlen immer noch.

Quelle: ntv.de, kwe

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