China-Abenteuer geht weiter Google im Schwesterzwist
08.02.2010, 15:38 UhrInternet-Gigant Google versteht in China keinen Spaß: Der US-Konzern verlangt von der Nachahmerseite Goojje das Nachahmen bleiben zu lassen. Gleichzeitig sickert durch, dass sich Google auch ohne Suchmaschine ein dickes Stück vom chinesischen Werbekuchen abschneiden will.
Goojje ging online, nachdem Google gedroht hatte, sich möglicherweise aus China zurückzuziehen. Das Design von Goojje ahmt das von Google nach. Im Chinesischen endet das Logo der Nachahmerseite zudem mit einem Schriftzeichen, das "große Schwester" bedeutet - der chinesische Schriftzug von Google endet mit dem Zeichen für "großer Bruder".
Google sieht seine Urheberrechte verletzt und hat seine Anwälte auf Goojje angesetzt. Wie die chinesische Zeitung "Shenzhen" berichtet, fordern sie die Betreiber zur Änderung ihres Logos auf, da Nutzer ansonsten von einer Verbindung der beiden Seiten ausgehen könnten.
Google hatte nach den Hackerangriffen angekündigt, seine chinesische Suchmaschine nicht mehr den Zensurbestimmungen der Volksrepublik unterwerfen zu wollen.
Google will mit Walt Disney werben
Seinen angedrohten Rückzug aus dem chinesischen Markt beschränkt Google aber offenbar auf seine - in China wenig erfolgreiche - Suchmaschine. Den Werbemarkt will der Konzern nicht aufgeben. Wie aus Kreisen verlautete, ist Google Teil eines Konsortiums um den US-Konzern Walt Disney, das für mehr als 100 Millionen Dollar eine Beteiligung von 30 bis 40 Prozent an der Werbefirma Bus Online anstrebt. Die Gespräch befänden sich in einem fortgeschrittenen Stadium. Bus Online, das seinen Firmensitz in Shanghai hat, und Google wollten sich nicht dazu äußern. Bei Walt Disney war niemand erreichbar.
Quelle: ntv.de, AFP/rts/kwe