Street-View-Widersprüche Google lenkt ein
30.04.2010, 15:49 Uhr
Google sieht alles.
(Foto: picture alliance / dpa)
All jene, die bei Google einen Widerspruch einlegen, damit ihre Wohnungen, Häuser und Gärten nicht auf dem Präsentierteller der digitalen Welt landen, können mit der vollständigen Umsetzung ihres Begehrens rechnen. Vorher soll der neuen Internet-Dienst nicht gestartet werden.
Die weltgrößte Internet-Suchmaschine Google lenkt nach Angaben des Verbraucherschutzministeriums im Streit um seinen "Street View"-Dienst ein. Der Konzern habe Ministerin Ilse Aigner zugesagt, den neuen Dienst in Deutschland erst zu starten, wenn alle Widersprüche der Bürger vollständig umgesetzt seien, teilte das Ministerium in Berlin mit. Google nimmt derzeit in weiten Teilen des Landes für das neue Angebot Straßenansichten mit Kameras auf. Das Material soll anschließend im Netz publiziert werden. Datenschützer laufen dagegen Sturm.

Nicht in allen Ländern stößt Google auf so viel Widerstand wie in Deutschland.
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Bevor der Dienst im Internet freigeschaltet wird, müssen nach Ministeriums-Angaben die betreffenden Wohnungen, Häuser und Gärten vollständig unkenntlich gemacht werden. Google-Manager hätten sich zudem bereit erklärt, auch Sammelwidersprüche zu akzeptieren. Nach Ansicht von Aigner hätten Kommunen damit die Möglichkeit, Widerspruchslisten auszulegen, in die Eigentümer und Mieter ihre Adresse und Unterschrift eintragen könnten. Künftig könnten auch ganze Straßenzüge bei "Street View" unkenntlich gemacht werden, wenn alle Eigentümer oder Bewohner dies wünschten.
"Jeder Bürger muss das Recht behalten, über die Verwendung seiner persönlichen Daten selbst zu entscheiden", erklärte Aigner. Wer nicht auf dem Präsentierteller der digitalen Welt landen wolle, könne jederzeit Widerspruch einlegen und seine Daten löschen lassen.
Quelle: ntv.de, dpa