Auf Apples Spuren Google plant App-Store
02.02.2010, 14:54 UhrGoogle öffnet seine Plattform "Google Apps" für externe Entwickler und wirbt verstärkt um Geschäftskunden. Laut einem Bericht des "Wall Street Journal" soll die Büro-Software Google Apps um einen Onlineshop für Zusatzprogramme erweitert werden. Dort sollen andere Hersteller ihre Anwendungen verkaufen können. Der Erlös werde geteilt, meldet die Zeitung in ihrer Online-Ausgabe. "Google Apps" beinhaltet unter anderem Dienste für E-Mail, Kalender, Textverarbeitung und Tabellenkalkulation.

Wer Google Apps aufhübschen will, soll künftig im App Store das nötige Werkzeug finden.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Über den Shop könnten beispielsweise verbesserte Sicherheitsfunktionen und Anwendungen zum Import von Kontakten angeboten werden. Mit dem Konzept orientiert sich Google an Apples "App Store", in dem Nutzer Software für ihr iPhone herunterladen können.
Bis jetzt nur Katalogfunktion
Schon jetzt betreibt Google eine Plattform namens "Solutions Marketplace", auf der Entwickler Anwendungen für "Google Apps" anbieten können. Diese ähnelt jedoch eher einem Katalog. Um die angebotenen Produkte zu kaufen, müssen Kunden auf die Websites der jeweiligen Anbieter gehen. Der neue App-Shop soll dem Bericht zufolge die Programme der Partner besser einbinden und es einfacher machen, diese zu kaufen.
Die "Google Apps"-Programme laufen auf den Servern von Google und werden über den Browser gesteuert, ohne dass eine Installation auf dem lokalen Rechner notwendig ist. Die abgespeckte Version für Privatnutzer ist kostenlos, Firmen zahlen pro Nutzerkonto und Jahr 50 Dollar, in Europa 40 Euro.
Google versucht, mit Bürosoftware neue Umsatzquellen neben der Online-Werbung zu erschließen und macht damit Softwareherstellern wie Microsoft Konkurrenz. Der Abstand zwischen den beiden Unternehmen ist allerdings riesig: Nach Angaben von Google verwenden mehr als zwei Millionen Unternehmen "Google Apps". Microsoft geht dagegen davon aus, dass rund 500 Millionen Nutzer mit dem "Office"-Paket arbeiten.
Quelle: ntv.de, ino/dpa