Technik

Zeitungen im Internet Google plant Bezahlsystem

Google will sich mit den Zeitungsverlegern einigen.

Google will sich mit den Zeitungsverlegern einigen.

Google arbeitet an einer Bezahl-Plattform für Zeitungen im Internet. Der Internetkonzern habe einen Vorschlag für ein solches Portal vorgelegt, auf dem Zeitungen ihre Inhalte kostenpflichtig anbieten können, wie aus einer Google-Erklärung hervorgeht, die das Journalismus-Forschungs-Institut der US-Universität Harvard, Nieman Journalism Lab auf seiner Internet-Seite veröffentlichte. Google habe die Vorschläge bereits dem US-Zeitungsverband NAA übermittelt.

iTunes als Vorbild

Google erklärt in dem Schreiben, es sehe Werbung weiter als die wichtigste Einnahmequelle im Internet. Bezahlmodelle könnten aber "als wichtige Quellen zusätzlicher Einnahmen dienen". Google regte außerdem an, für Zeitungen ein Modell ähnlich dem Online-Musikshop iTunes des Apple-Konzerns aufzubauen. Dabei teilen sich Apple und die Musikstudios die Einnahmen aus den verkauften Songs.

In den USA suchen Zeitungen angesichts teils rapide sinkender Auflagen nach Wegen, die meist gratis verfügbaren Zeitungsinhalte im Internet kostenpflichtig zu machen. Das Verhältnis von Google und Zeitungsverlagen ist dabei angespannt. Die Verlage werfen Google vor, das Problem durch das kostenlose Bereitstellen von Nachrichten auf der Internetseite Google News zu verschlimmern. Google hatte stets argumentiert, den Zeitungen über Google News mehr Leser zuzuführen.

Deutsche Verleger vorsichtig

Der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) sieht in Googles Vorschlag zum Bezahlsystem für journalistische Artikel ein Umdenken des Internetriesen. Der Verband bleibt aber skeptisch. "Wird hier nicht die Monopolsituation weiter zementiert?", fragt BDZV-Sprecher Hans-Joachim Fuhrmann. Bedenken gibt es demnach, dass durch ein Bezahlsystem, das von Google allein entwickelt werde, ein "ganz neues Datenmonopol" entstehen könnte.

Fuhrmann sieht in dem Google-Vorstoß einen "Paradigmenwechsel" und einen Versuch, etwas gemeinsam mit den Verlagen zu unternehmen. Dem Internetunternehmen sei offenbar klar geworden, dass das Netz nicht ausschließlich aus Gratisinhalten bestehe. "Google wird reich mit den Inhalten anderer. Das muss sich ändern", fordert Fuhrmann.

Quelle: ntv.de, AFP/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen