Technik

Einmal in den Bildschirm niesen Google sagt Grippewelle voraus

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(Foto: Maria Lanznaster, pixelio.de)

Husten, Schnupfen, Kopf- und Gliederschmerzen: Wenn viele Menschen nach Symptomen wie diesen im Internet suchen, rollt bald eine Grippewelle an. Der Technologiekonzern Google wertet nun auch in Deutschland die Eingaben seiner Nutzer aus, um Ärzte und Gesundheitsbehörden frühzeitig zu warnen. Der Service "Grippe Trends" ging nach einer Pilotphase in den USA in 19 weiteren Ländern an den Start. "Wir können ein bis zwei Wochen im Voraus sagen, ob eine Grippewelle anrollt", sagte Google-Sprecher Stefan Keuchel.

 

Das Frühwarnsystem basiert auf der Annahme, dass Patienten sich über ihre Beschwerden zunächst online informieren, bevor sie zum Arzt gehen. Es wertet dafür Millionen von Anfragen anonymisiert aus. Zur wissenschaftlichen Fundierung des Angebots habe man untersucht, welche Begriffe Nutzer in der Vergangenheit suchten, wenn sich die Grippe ausbreitete, erklärte Google-Sprecher Stefan Keuchel. Dafür griff das Unternehmen auf Daten des Europäischen Zentrums für die Prävention und Kontrolle von Krankheiten (ECDC) zurück.

 

Nur Bundestrend

 

Während Google die Prognosen in den USA auf einzelne Bundesstaaten herunterbricht, ist für Deutschland bislang nur ein Bundestrend verfügbar. ""Grippe Trends" ist kein Konsumentenprodukt", sagte Keuchel. Der Internetkonzern bekundete aber Interesse daran, Daten von örtlichen Behörden zu nutzen, um die Prognosen auf kleinere Gebiete herunterzubrechen.

 

In den USA bietet Google den Service unter dem Namen "Flu Trends" bereits seit November 2008 an. Experten bewerten die Genauigkeit überwiegend positiv. Man wolle bestehende Prognosesysteme nicht ersetzen, betonte Keuchel: "Der Dienst ist eine Ergänzung für Ärzte und Gesundheitsbehörden."

 

Der Service ist nicht kommerziell. Werbung im Umfeld der Karten sei geplant, erklärte das Unternehmen. Die Kosten trägt Google.org - eine Organisation, die der Konzern als seinen "philanthropischen Arm" bezeichnet.

Quelle: ntv.de, dpa

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