Technik

Verdächtiges Harry Potter-Publikum Im Kino observiert

 

Das Publikum wirkt ziemlich gierig.

Das Publikum wirkt ziemlich gierig.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

 

Kinobesucher unter Generalverdacht: Wer sich den neuen "Harry-Potter"-Film im Kino ansehen möchte, muss offenbar damit rechnen, dabei beobachtet zu werden. Nach einem Bericht der "Magdeburger Volksstimme" versucht die Verleihfirma Warner Bros. mit Nachtsichtgeräten das illegale Mitschneiden des Films zu verhindern.

 

Die Aktion in einem Magdeburger Kino zeugt von der Hilflosigkeit der Branche im Kampf gegen das sogenannte Cam-Ripping. Wie die Zeitung berichtet, seien einer Besucherin während der Vorstellung zwei Mitarbeiter einer Sicherheitsfirma aufgefallen, die neben der Leinwand standen und das Publikum mit "kameraähnlichen Geräten" beobachteten. Inzwischen ergab eine Nachfrage der dpa bei Warner, dass das Unternehmen am Startwochenende nicht nur das Magdeburger Cinestar, sondern noch einige weitere ausgewählte Kinos observieren ließ - "weniger als zehn". Dort wurden nach Informationen der Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen in der Vergangenheit wiederholt illegale Mitschnitte gemacht. Ziel der Aktion ist es, Raubkopierer auf frischer Tat zu ertappen.

 

Rechtlich fragwürdig

 

Mit dem Ausspähen von Kinobesuchern hat Warner Erfahrung: Schon 2004 hatte die Firma britische Kinobetreiber mit Nachtsichtgeräten ausgestattet. Damals galt es, den dritten Harry Potter-Streifen vor illegaler Weiterverbreitung zu schützen. Diesmal bleibt den betroffenen Kinos nicht anderes übrig, als mitzuspielen. "Wenn wir das nicht zugelassen hätten, würden wir von Warner keinen Film mehr bekommen", sagte die Magdeburger Cinestar-Chefin Nicole Oelze der "Magdeburger Volksstimme". 

 

Auch wenn die Nachtsichtgeräte nach Angaben von Warner keinerlei Daten speichern, sind Datenschützer über die Aktion wenig begeistert. Das Landesverwaltungsamt Sachsen-Anhalt prüft nun, ob mit der Publikumsbeobachtung gegen geltende Gesetze verstoßen  wurde.

 

 

Quelle: ntv.de

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