Verbrecherjagd per Computer Kriminalitäts-Stopp?
13.08.2003, 20:00 UhrComputer-Kriminalität ist dieser Tage wieder in aller Munde, oder besser gesagt in aller Rechner. Viren und Würmer machen uns das Leben schwer. Aber anscheinend geht es auch andersherum. Sind die Alleskönner nun bald zur Verbrechensbekämpfung geeignet?
"Bin schon da!" Könnten Einbrecher von der Polizei derart vor dem Haus empfangen werden? Zugegeben, ganz so perfekt funktioniert das in den USA entwickelte Computerprogramm, das Kriminalitätsraten selbst für kleine Areale voraussagen soll, noch nicht. Jedoch könnte es durchaus dabei helfen, Personalbedarf und Einsätze konkreter zu planen. Dies berichtet das britische Fachblatt "New Scientist" (Nr. 2408, S. 13).
Informatiker der Carnegie Mellon Universität in Pittsburgh (US-Staat Pennsylvania) werteten dazu rund sechs Mio. Verbrechen der vergangenen zehn Jahre in Pittsburgh und Rochester (New York) aus. Bei der Datenvernetzung stellte Experte Wilpen Gorr fest, dass auf eine bestimmte Anzahl typischer Kleindelikte wie Vandalismus oder unerlaubtes Betreten von Orten in kurzer Zeit schwerere Straftaten wie Einbrüche folgen.
Das Programm scheint durchaus Erfolg zu haben. Über einen Zeitraum von sechs Jahren konnten die Einsatzschwerpunkte von Monat zu Monat bis auf zwei Quadratkilometer genau vorausgesagt werden. Die Fehlerquote im Testlauf lag bei zehn bis 20 Prozent.
Gorr hofft, dass das System in einem Jahr schon regulär in Polizeistationen zum Einsatz kommen kann. Kriminalexperte Don Brown betont jedoch, dass es keine abendliche Kriminalitätsvorhersage nach den TV-Nachrichten geben werde. Warum nicht? Das dürfte sich wohl von selbst erklären.
Quelle: ntv.de