Futter aus der Gerüchteküche Mini-iPad noch im Oktober
04.07.2012, 15:16 UhrEin 7-Zoll-Tablet von Apple? Unter Steve Jobs hätte es das nicht gegeben. Doch Tim Cook, der neue Mann an der Apple-Spitze, muss der Konkurrenz von Google, Microsoft und Amazon etwas entgegensetzen. Bald dürfte er das Mini-iPad präsentieren.

Statt des hochauflösenden Retina-Displays soll Apple einen IGZO-BIldschirm von Sharp verbauen.
(Foto: dpa)
Steve Jobs hielt nichts von Mini-Tablets. Doch nun deutet einiges darauf hin, dass Apple noch in diesem Jahr eine kleinere und günstigere iPad-Version vorstellen wird. Das berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf Personen, die mit den Entwicklungsplänen vertraut sind. Apple wolle sein Einsteiger-Tablet demnach vermutlich im Oktober - rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft - veröffentlichen.
Schon bei der Einführung des iPad 2010 habe Apple über eine kleine Version nachgedacht, zitiert Bloomberg einen der Apple-Insider. Beim iPod habe der Ansatz bereits funktioniert. Doch Steve Jobs sei skeptisch gewesen: 7-Zoll-Tablets seien nichts Halbes und nichts Ganzes, entsprechende Pläne der Konkurrenz bezeichnete der damalige Apple-Chef als "Totgeburten" und weiter: "Die Hersteller müssten schon Schleifpapier mit ausliefern, damit die Nutzer ihre Finger auf die richtige Größe herunterschmirgeln können." Von Apple gab es bislang, wie üblich, keinen Kommentar zu den neuen Gerüchten um ein Mini-iPad.
Apple darf auch teurer sein
Das Gerät soll in etwa so dick sein wie das iPad 2, der Bildschirm soll eine Diagonale von sieben bis acht Zoll haben – zum Vergleich: Das iPad 3 misst 9,7 Zoll. Auf ein hochauflösendes Retina-Display wird Apple bei der Spar-Version aber vermutlich verzichten, um den Preis niedrig zu halten. Mit dem jüngst präsentierten Nexus Tab, das zum Kampfpreis von 199 Dollar in die Läden kommen soll, hat Samsung die Latte hoch gehängt. Dass Apple in den Preiswettbewerb einsteigt, ist aber unwahrscheinlich. Das aktuelle iPad ist nicht für unter 450 Euro zu haben und damit fast hundert Euro teurer als Samsungs Galaxy Tab 2. Dem Absatz scheint das aber nicht zu schaden: Im ersten Quartal trugen sechs von zehn verkauften Tablets das Apfel-Logo.
Damit das auch so bleibt, wird Apple den Markt der Einsteiger-Tablets nicht ignorieren können. Neben Samsungs Nexus Tab gibt es mit Amazons Kindle Fire ein weiteres Gerät für 200 Dollar, das in den USA reißenden Absatz findet und in absehbarer Zeit auch in Deutschland herauskommen dürfte. Und dann sind da auch noch Google mit dem Nexus 7 und Microsoft, das dem neuen Windows 8-Betriebssystem mit dem Surface ein Tablet auf den Leib geschneidert hat.
Apple dürfte es mit dieser Konkurrenz aber locker aufnehmen können – und für die Herausforderer zum größten Albtraum werden, so der Analyst Shaw Wu bei Bloomberg: Zum einen gebe es fürs iPad bereits mehr als 225.000 maßgeschneiderte Apps. Und zum anderen habe Apple eine Vertriebsstruktur mit über 360 Läden, in denen Kunden Geräte ausprobieren und kaufen können. Das Nexus 7 und Microsofts Surface werden hingegen hauptsächlich im Online-Handel verkauft.
Quelle: ntv.de, ino/dpa