Lumia 925 im Test Nokia wird immer besser
25.07.2013, 12:04 Uhr
Das Nokia Lumia 925 wirkt durch den Aluminium-Rahmen sehr edel.
(Foto: kwe)
Das Lumia 925 löst nach nur knapp einem halben Jahr das Lumia 920 an der Spitze von Nokias Smartphone-Flotte ab. Der Preisunterschied ist gewaltig, das neue Lumia ist rund 200 Euro teurer als sein Vorgänger. Aber ist es das auch wert?
Schon bei der Präsentation des Smartphones in London war schnell klar, worin die größten Vorzüge des neuen Nokia Lumia 925 liegen: Es ist wesentlich schlanker und leichter als das Lumia 920 und die PureView-Kamera mit Carl-Zeiss-Optik ist noch einen Tick besser als beim Vorgängermodell. Ein ausführlicher Test hat diesen Eindruck bestätigt.
Auch wenn die Ecken noch etwas runder sein könnten: Im Vergleich zum schweren und kantigen Vorgänger liegt das Lumia 925 wesentlich besser in der Hand. Der matte Aluminium-Rahmen, in dessen vier Elementen auch die Antennen untergebracht wurden, ist viel angenehmer als das glatte Polycarbonat-Gehäuse des 920. Zwar besteht auch die Rückseite des neuen Lumia aus Kunststoff, doch dessen ebenfalls matte Oberfläche fühlt sich nicht so schmierig an wie das Klavierlack-Plastik des Vorgängers.
Das 925 sieht schick aus, das Design ist Nokia absolut gelungen. Die Verarbeitung ist hochwertig, beim Testgerät gibt es zwischen Rahmen, Display und Akku-Deckel keine störenden Spalten. Die Tasten auf der rechten Seite sitzen fest, nichts klappert, die Druckpunkte sind perfekt.
- Prozessor: Qualcomm Snapdragon S4, zwei Kerne, 1,5 Gigahertz
- Display: 4,5 Zoll, AMOLED, 1280 x 768 Pixel (334 dpi)
- Arbeitsspeicher: 1 Gigabyte
- Interner Speicher: 16 Gigabyte
- Kameras: 8,7 Megapixel hinten, 1,2 Megapixel vorne
- Akku: 2000 Milliamperestunden
- Sensoren: Umgebungslichtsensor, Beschleunigungssensor, 3D-Lagesensor, Näherungssensor, Kompass
- LTE, NFC
- Betriebssystem: Windows Phone 8
- Maße: 129 x 70,6 x 8,5 Millimeter
- Gewicht: 139 Gramm
So unterschiedlich die beiden Lumias äußerlich sind - das Innenleben der beiden Windows-Phone-Geräte ist vom Zwei-Kern- Prozessor bis hin zur Akku-Kapazität weitgehend identisch. Nokia hat beim Lumia 925 allerdings den internen Speicher auf 16 Gigabyte halbiert und im Gegensatz zum 920 kann man das neue Lumia-Smartphone nicht ohne 40 Euro teures Extra-Cover kabellos laden, das derzeit noch nicht erhältlich ist.
Knackiger Bildschirm
Nokia hat beim Lumia 925 statt eines IPS-TFT-Displays einen AMOLED-Bildschirm eingebaut, der kräftigere Farben und einen knackigeren Kontrast liefert. Auch im Sonnenlicht ist er sehr gut ablesbar, zeigt von der Seite betrachtet aber den für die Technik üblichen Grünstich, der Lumia-920-Besitzern fremd ist. Da Schwarz bei OLED-Displays keinen Strom verbraucht, erlaubt sich Nokia, beim 925 die Uhrzeit auch dann anzuzeigen, wenn man den Bildschirm abschaltet. Wer das nicht möchte, kann dies aber auch deaktivieren.
Der sparsamere AMOLED-Bildschirm dürfte auch ein Grund dafür sein, dass der Akku des Lumia 925 länger durchhält als der des Vorgängermodells. Bei moderater Nutzung kommt es auch einen langen Arbeitstag ohne Steckdose über die Runden. Nutzt man dagegen Nokias exzellente, sprachgeführte Offline-Navigation Here Drive+, sinkt die Akku-Anzeige rapide, weshalb man unbedingt ein Kfz-USB-Ladegerät einsetzen sollte.
Wie von Nokia zu erwarten ist, gibt es an den Telefonfunktionen des neuen Lumia nichts auszusetzen. Der Klang ist ausgezeichnet und die Unterdrückung von Nebengeräuschen arbeitet hervorragend. Ein möglicherweise schlechterer Empfang durch die im Rahmen untergebrachten Antennen konnte im Test nicht festgestellt werden.
Ein dickes Plus des Lumia 925 ist die Kamera und die dazu gehörenden Apps. Die Carl-Zeiss-Optik hat mit sechs Linsen eine mehr als die Kamera des Lumia 920. Kombiniert mit einem optischen Bildstabilisator mac ht sich dies vor allem bei schlechten Lichtverhältnissen deutlich bemerkbar. Dadurch kommt das Lumia 925 noch in Situationen ohne Blitz zurecht, in denen die meisten Smartphone-Kameras nur noch dunklen Matsch produzieren. Nur die ebenfalls für schlechte Beleuchtung optimierte Kamera des HTC One kann da mithalten.
Smarte App für starke Kamera
Auch bei Tageslicht macht das Lumia 925 gute Fotos, setzt sich hier aber allenfalls durch gelungene Makroaufnahmen von der Konkurrenz ab. Bei Videos schneidet die Lumia-Kamera dagegen durch ihren optischen Bildstabilisator wieder überdurchschnittlich gut ab, Aufnahmen sind wesentlich weniger verwackelt als bei anderen Smartphones.

Der Action-Modus kombiniert alle Serienbilder der Smart Camera, man kann sie aber auch einzeln auswählen.
(Foto: kwe)
Vor allem nachdem Nokia ein Update ausgeliefert hat, macht die neue Smart-Camera-App des Lumia 925 viel Spaß. Sie nimmt automatisch zehn Serienbilder auf, aus denen die App dann auf Wunsch das beste Foto heraussucht, im Action-Modus Bewegungen festhält, im Bewegungsfokus ein Objekt durch unscharfen Hintergrund hervorhebt oder bewegte Objekte entfernt. Mit "Gesichter ändern" kann man bei Gruppenfotos für jeden Kopf das beste Gesicht aus den Serienaufnahmen wählen und mit etwas Glück als Resultat ein Foto bekommen, bei dem alle in die Kamera gesehen haben. Noch läuft Smart Camera exklusiv auf dem 925, doch Nokia will die App per Update ("Amber") schon in Kürze auf weitere Lumia-Smartphones bringen.
Alles in allem ist das Lumia 925 klar das bisher beste Smartphone mit Microsofts Betriebssystem Windows Phone 8. Alles läuft sehr rund, das Design ist gelungen und die Kamera ist ausgezeichnet. Das Gerät ist auch unter dem Strich besser als sein Vorgänger. Wer allerdings kein Problem mit dem Übergewicht des Lumia 920 hat, ist vielleicht mit diesem Lumia-Gerät besser bedient, da es inzwischen schon für knapp 330 Euro zu haben ist - fast 200 Euro weniger, als das Lumia 925 derzeit im günstigsten Fall kostet.
Quelle: ntv.de