Technik

"Wissentlich Patente verletzt" Oracle verklagt Google

Bei der Entwicklung des Android-Betriebssystem spielt Java eine nicht unwesentliche Rolle. Die Java-Patente liegen allerdings bei Oracle. Und deshalb zieht der Softwarekonzern jetzt vor Gericht. Google habe sich über die Rechte wissentlich hinweggesetzt.

Weltweit liegt Android inzwischen auf Platz drei bei den Smartphone-Betriebssystemen.

Weltweit liegt Android inzwischen auf Platz drei bei den Smartphone-Betriebssystemen.

(Foto: Google)

Der Softwarekonzern Oracle hat Google vor einem Bezirksgericht in Kalifornien auf Schadensersatz verklagt. Stein des Anstoßes ist Googles Handybetriebssystems Android und die Verwendung der Programmiersprache Java. Bei der Entwicklung des Betriebssystems habe Google Patentrechte von Oracle "aktiv und wissentlich verletzt", heißt es in der Anklageschrift.

Oracle war im Zuge der Übernahme des Serverherstellers Sun Micro in den Besitz der Java-Software gekommen. Laut Klage kannte Google die Sun-Patente "seit Mitte dieser Dekade". Seinerzeit hatte der boomende Suchmaschinenbetreiber einige Sun-Mitarbeiter eingestellt. Neben Schadenersatz in bislang nicht genannter Höhe fordert Oracle auch alle Gewinne, die Google aufgrund der Patentrechtsverletzung zugeflossen seien. Zudem müssten die Verletzungen der Patente umgehend abgestellt werden.

Androiden holen auf

Google stellt die Android-Software Hardwareherstellern unentgeltlich zur Verfügung. Geld verdient der Konzern über den wachsenden Markt der Mobilfunkwerbung. Allein in den USA dürfte der Markt im laufenden Jahr ein Volumen von fast 600 Millionen Dollar erreichen Bislang gibt es 60 Android-fähige Geräte von 21 Geräteherstellern. Inzwischen haben die Androiden, was die weltweite Verbreitung angeht, Apples iPhone überholt.


Google ist nicht das einzige Softwareunternehmen, das von Oracle verklagt wird. Seit drei Jahren führen die Kalifornier einen Rechtsstreit mit der SAP um illegal heruntergeladene Daten aus Oracle-Systemen. SAP hat vergangene Woche eingelenkt und die Verantwortung für Verfehlungen ihrer früheren US-Tochter TomorrowNow übernommen. Jetzt geht es nur noch um die zu zahlende Summe.

Quelle: ntv.de, ino/djs

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen