Technik

"Ich habe es programmiert!" Paul Ceglia will Facebook haben

Ein Mann namens Paul Ceglia klagt vor Gericht gegen Mark Zuckerberg. Sein Ziel: Er will dem Facebook-Gründer das Unternehmen wegnehmen. Ceglia behauptet, er habe die Software für das soziale Netzwerk programmiert.

Mark Zuckerber muss wohl nicht allzu sehr um sein Unternehmen fürchten.

Mark Zuckerber muss wohl nicht allzu sehr um sein Unternehmen fürchten.

(Foto: AP)

Die Enstehungsgeschichte von Facebook ist etwas nebulös und Firmengründer Mark Zuckerberg konnte den Vorwurf, er habe die Idee für das soziale Netzwerk geklaut oder zumindest nicht alleine gehabt, nie ganz entkräften. Zuckerberg war jedenfalls Anfang der 2000er nicht der einzige Harvard-Student, der sich mit so etwas beschäftigte. Ein ehemaliger Zimmergenosse Zuckerbergs zog vor Gericht und bekam offenbar in einem Vergleich wenigstens ein paar Millionen des auf mindestens sechs Milliarden Dollar geschätzten Unternehmens ab.

Facebook eine Auftragsarbeit?

Jetzt gibt es neuen juristischen Wirbel um Facebook: Ein US-Bürger namens Paul Ceglia behauptet, dass ihm 84 Prozent des Internet-Unternehmens gehören, wie aus Gerichtsdokumenten hervorgeht. Der Kläger aus dem US-Bundesstaat New York gibt an, von Facebook-Gründer Mark Zuckerberg im Jahr 2003 beauftragt worden zu sein, bis 1. Januar 2004 eine Internet-Seite namens "The Face Book" oder "The Page Book" zu programmieren.

In dem Vertrag seien Ceglia von Zuckerberg, der damals Student der US-Elite-Hochschule Harvard war, 1000 Dollar Honorar (795 Euro) und ein 50-Prozent-Anteil an der Seite zugesprochen worden. Zudem sei Ceglia ein weiteres Prozent zugesagt worden für jeden Tag den sich der Start der neuen Website verzögere. Facebook ging am 4. Februar 2004 online, also 34 Tage nach dem Jahreswechsel, weshalb der Kläger nun 84 Prozent der Seite reklamiert.

Vermögen eingefroren

Ein Facebook-Sprecher erklärte, die Klage sei "völlig unseriös". Das Unternehmen werde sie "energisch bekämpfen". Die New Yorker Justiz ordnete unterdessen an, alle Vermögenswerte von Facebook einzufrieren, bis der Rechtsstreit geklärt ist. Der Facebook-Sprecher erklärte, diese Entscheidung habe keinen Einfluss auf den Betrieb der Seite, die mit inzwischen rund 400 Millionen Nutzern das größte soziale Netzwerk der Welt ist.

Laut "Wall Street Journal" sieht die US-Justiz die Glaubwürdigkeit des Klägers durch einen früheren Rechtsstreit beeinträchtigt. Paul Ceglia sei im vergangenen Jahr von der Justiz des US-Bundesstaats New York vorgeworfen worden, die Kunden einer von ihm geführten Holzpellet-Firma um rund 200.000 Dollar geprellt zu haben, weil er bestellte Ware nicht geliefert habe.

Quelle: ntv.de, kwe/AFP

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