Musik aus dem Netz Preisunterschiede sind riesig
03.08.2010, 09:26 UhrFür ein aktuelles Top 100-Album kann man fünf Euro zahlen oder auch das doppelte - das Preisgefälle bei Download-Portalen ist enorm. Besonders ärgerlich ist es natürlich, wenn sich das teure Album auf dem MP3-Player gar nicht abspielen lässt.
Illegale Downloads machen der Musikindustrie seit Jahren zu schaffen. Inzwischen haben sich aber auch die legalen Vertriebswege etabliert: Allein im vergangenen Jahr haben die Deutschen rund 51 Millionen Songs oder ganze Album im Internet geladen und bezahlt – doppelt so viele wie 2006. Wer auf das haptische Erlebnis und ein schönes Booklet verzichten möchte, kann ordentlich sparen. Virtuelle Alben sind oft deutlich billiger als CDs aus dem Laden, hat die Zeitschrift "Audio Video Foto Bild" nach einem Test von sieben Download-Portalen festgestellt.
Wer bei iTunes, Napster oder Nokia laden möchte, muss vorher die entsprechende Software installieren. Bei den anderen Anbietern reicht der Browser. Meist kommen die Dateien im MP3-Format auf den Rechner, iTunes unterstützt allerdings nur AAC+ und Napster und Nokia liefern WMA-Dateien. Positiv fiel die Tonqualität auf: Weder im Messlabor noch beim Hörtest ließen sich nennenswerte Unterschiede zu CDs feststellen.
Saturn hat die besten Preise
Auffällig ist das starke Preisgefälle zwischen den Download-Plattformen. Saturn sicherte sich mit den günstigsten Preisen und der Note 1,79 den Gesamtsieg: Ein aktuelles Top-100-Album kostete im Schnitt 4,98 Euro, eine Top-100-Single nur 0,98 Euro. Zum Vergleich: Bei iTunes (Note: 2,27) mussten Käufer für ein vergleichbares Album 10,14 Euro bezahlen, für eine Single 1,14 Euro. Napster und Musicload waren sogar noch etwas teurer. Die hohen Preise sind einer der Gründe, weshalb der ehemalige Platzhirsch iTunes nur auf Rang fünf landete. Zwar konnte der Apple-Shop mit dem umfangreichsten Angebot punkten, die AGB waren jedoch widersprüchlich und kaum lesbar.
Napster und Nokia sind mit den Noten 2,46 und 2,77 die Schlusslichter im Test. Als einzige Portale halten sie noch am Kopierschutz fest. Das ist ärgerlich, weil etliche Handys und MP3-Spieler, darunter auf iPod und iPhone, die gekauften Titel nicht abspielen können. Und bei Nokia Music erfährt man zudem nur auf umständlichen Wegen, wie oft man das Stück kopieren und brennen kann.
Quelle: ntv.de, ino