Neue Mauern in China Schärfere Internet-Kontrollen
17.05.2002, 11:13 UhrDas kommunistische China hat dem Zugang zu Informationen aus aller Welt durch das Internet neue Riegel vorgeschoben - diesmal allerdings aus Gründen des Jugendschutzes. Jugendliche dürfen nach einer Anweisung des Kultusministeriums fortan nur noch in den Ferien und höchstens für drei Stunden in Internetcafs eingelassen werden. Kinder unter 16 Jahren wird der Zutritt nur noch mit einer Begleitperson gewährt.
Einige Internetbars böten pornografische und gewaltverherrlichende Spiele an, beklagte ein Beamter des Ministeriums. Auch gestohlene Videos oder Raubkopien würden in den Etablissements verkauft. Die Vorschriften verlangten nicht nur eine Lizenz für die Cafs, sondern auch eine Registrierung der Besucher. Von insgesamt 200.000 Cyberbars seien 17.000 wegen illegaler Aktivitäten geschlossen worden.
Zugleich kündigte das Kultusministerium an, es wolle sich mit anderen Regierungsstellen für eine stärkere Kontrolle des Internets zusammenschließen. Bereits jetzt sind viele ausländische Seiten im Netz gesperrt - zum Beispiel die des britischen Fernsehsenders BBC, das asiatische Nachrichtenangebot von Yahoo oder die Webpages verschiedener Menschenrechtsorganisationen.
Quelle: ntv.de