Technik

Handy im Ausland So deckelt man die Kosten

E-Mails checken im Urlaub kann teuer werden.

E-Mails checken im Urlaub kann teuer werden.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Früher ließ man sein Handy im Ausland am ausgeschaltet, wenn man sich nicht finanziell ruinieren wollte, doch mittlerweile ist Roaming um einiges günstiger geworden. Dazu hat auch die EU-Regelung beigetragen. Abgehende Anrufe im Ausland dürfen derzeit höchstens 51 Cent pro Minute kosten, ankommende Gespräche maximal 23 Cent. Ab dem 1. Juli 2010 werden die Preisobergrenzen weiter gesenkt: Auf 46 Cent für abgehende Gespräche und 18 Cent für ankommende Anrufe. Im Sommer 2011 soll es noch mal billiger werden

 

Eine Obergrenze gilt auch für SMS: Der Versand von Kurzmitteilungen aus dem Ausland kostet maximal 13 Cent, also weniger als der typische Inlandspreis von 19 Cent. Auch beim Daten-Roaming greift die EU ein, allerdings gibt es keine festen Preis-Limits für Endverbraucher. Reguliert werden die Entgelte, die sich die Netzbetreiber verschiedener Länder gegenseitig in Rechnung stellen. Bereits heute dürfen Anbieter untereinander nicht mehr als einen Euro pro Megabyte für den Datentransfer berechnen. Diese Obergrenze wird schrittweise auf 80 Cent pro Megabyte im Jahr 2010 und 50 Cent pro Megabyte im Jahr 2011 abgesenkt. Der Branchenverband Bitkom gibt Tipps, wie Handynutzer international preiswert telefonieren können:

 

1. Tarife und Handy-Einstellungen prüfen

Bei den meisten Mobilfunk-Anbietern sind die Roaming-Konditionen recht übersichtlich. Üblich sind einheitliche Tarifmodelle für ganze Ländergruppen. Die Kunden müssen sich also nicht bei jedem Grenzübertritt auf andere Minutenpreise einstellen. Dabei kooperieren viele Anbieter mit ausländischen Partnernetzen, in denen die Tarife vergleichsweise niedrig sind. In diesem Fall lohnt es sich, die automatische Netzwahl im Handy abzuschalten und das Partnernetz per manueller Voreinstellung zu bestimmen. Innerhalb der EU gelten ohnehin die Preisgrenzen für abgehende und ankommende Gespräche.

 

2. Spezielle Auslands-Angebote nutzen

Immer mehr Anbieter haben spezielle Angebote oder Optionen für das Telefonieren im Ausland. Je nach Tarifmodell sind diese für Geschäfts- und/oder Urlaubsreisende geeignet. Sie sind teils mit einer zusätzlichen Grundgebühr verbunden, bieten dafür aber besonders niedrige Minutenpreise. Das lohnt sich spätestens dann, wenn man häufiger zu Hause anruft oder geschäftlich erreichbar bleiben muss.

 

3. Datentarife checken

Ein großer Teil der Nutzer surft in Deutschland bereits mit Flatrates oder Volumentarifen mobil im Internet. Diese Pauschalen gelten aber in der Regel nur im Inland, Surfen im Ausland kostet extra. Manche Netzbetreiber und Provider haben schon günstige Angebote im Programm, zum Beispiel in Form von Tages-Flatrates.

 

4. Alternativen abwägen

Eine Alternative für Langzeit-Urlauber können ausländische Prepaid-Karten sein – oder Mobilfunkkarten spezieller Reise-Discount-Anbieter. Nachteil: Bei diesen Karten bekommt man eine neue Nummer, die man Freunden und Bekannten erst mitteilen muss. Auch sind manche deutsche Prepaid-Handys für Karten anderer Anbieter gesperrt.

 

Weniger komfortabel als das eigene Handy, aber günstig sind auch so genannte Calling Cards. Dabei kaufen Reisende ein Guthaben, das sie etwa von öffentlichen Telefonzellen aus nutzen können. Wer im Hotel einen drahtlosen Internet-Zugang hat, kann damit eventuell günstig oder gratis im Web surfen oder E-Mails abrufen und über einen Laptop oder ein WLAN-fähiges Handy telefonieren, wenn das Gerät Gespräche per Internet unterstützt. Die nötigen Programme sind für die meisten Laptops und immer mehr Smartphones verfügbar.

 

5. Technische Voraussetzungen klären

In 220 Ländern gibt es Mobilfunknetze nach dem europäischen GSM-Standard. Die hier verbreiteten Dualband-Handys funktionieren daher vielerorts in Asien, Afrika, Australien und auf den pazifischen Inseln. Einschränkungen gibt es in Japan, Südkorea, Nord- und Südamerika sowie auf einigen Karibik-Inseln. Dort gibt es teils andere Frequenzen oder Mobilfunk-Standards. Am besten die Hotline fragen, ob sich das eigene Handy am Reiseziel ins Netz einbucht. Falls nicht: Manche Anbieter vermieten geeignete Telefone für Urlaub oder Geschäftsreise.

 

Falls ohnehin ein Handy-Kauf ansteht, ist für Amerika-Reisende ein Tri- oder Quadband-Gerät erste Wahl. Das funktioniert in den USA und Kanada – zumindest dort, wo ein GSM-Netz vorhanden ist. Mit modernen UMTS-Handys lässt sich zusätzlich auch in Japan und Korea telefonieren

 

Quelle: ntv.de, ino

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