Technik

Streit im Netz Wem gehört die Irak-Domain?

Kaum liegen weite Teile des Iraks in Schutt und Asche, gibt es ein neues Streitobjekt im britischen Visier: Die IT-Firma Onega mit Sitz in Großbritannien beansprucht den Domainnamen unter der für Irak reservierten Top-Level-Domain (TLD) mit dem Kürzel ".iq" für sich.

Dabei zeigt sie sich ganz uneigennützig. Denn die zu erwarteten Millionenerlöse, die aus der Versteigerung fließen sollen, sind allein für den Wiederaufbau der technischen Infrastruktur des Landes bestimmt. Über zehn Millionen Dollar verspricht sich das von Onega geleitete Komitee für den IT-Wiederaufbau Iraks (CITRI) von dem Verkauf, heißt es in einer in London verbreiteten Pressemitteilung.

Rechte noch ungeklärt

Doch noch muss Onega seine Hilfsbereitschaft bremsen. Denn die Rechte an der irakischen TLD liegen derzeit bei einer texanischen Internet-Firma, gegen deren arabischstämmigen Inhaber allerdings die US-Justiz ermittelt. Die Verhandlungen über die Rückgabe der TLD-Rechte laufen zäh. Laut CITRI sei der Ausgang noch offen, aber es wäre "fast kriminell, diese Chance nicht zu nutzen", heißt es.

Klar ist, dass nur wenige Iraker unter den möglichen Gewinnern der Auktionen sein werden. CITRI argumentiert, dass die Versteigerungen dennoch ein legitimes Mittel seien, um dringend benötigte Hilfe für das kriegszerstörte Land zu bringen. Die Nachfrage nach attraktiven Adressen wie etwa (at)high.iq wäre sicher hoch, spekuliert CITRI.

Allerdings seien zehn Mio. Dollar (9.16 Mio. Euro) nicht viel angesichts der Milliardenerlöse, die aus der Ölindustrie fließen könnten. Langfristig sei geplant, die Rechte an .iq einer akademischen nicht-profitorientierten Organisation in Irak zurückzugeben. CITRI betont außerdem, dass man aus dem Projekt keinerlei Profit schlagen wolle.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen