Technik

Angeblich kein Sicherheitsproblem Windows XP auf fast allen Geldautomaten

Bankkunden müssen sich keine Sorgen machen, die Institute haften für manipulierte Automaten.

Bankkunden müssen sich keine Sorgen machen, die Institute haften für manipulierte Automaten.

(Foto: picture alliance / dpa)

Microsoft warnt davor, noch länger Windows XP zu nutzen, da das veraltete Betriebssystem nicht mehr sicher sei. Den Banken ist das offenbar egal, fast alle Geldautomaten laufen mit dem Uralt-Windows. Ein Grund zur Sorge?

Windows XP hat inzwischen mehr als zwölf Jahre auf dem Buckel, aber das Betriebssystem läuft immer noch weltweit auf 29 Prozent aller PCs. Microsoft stellt am 8. April den Support für die Software ein und stellt danach nur noch bis Mitte Juli 2015 Viren-Signaturen für seine Schutz-Programme zur Verfügung. Das Unternehmen warnt davor, das Betriebssystem weiter zu verwenden, da es schon jetzt sechs Mal anfälliger für Malware sei als Windows 8.

Umso erstaunlicher ist ein Bericht von "Businessweek", wonach weltweit 95 Prozent aller Bankautomaten unter Windows XP laufen und sich daran auch nach Ablauf der Gnadenfrist so schnell nicht viel ändern wird. Die meisten Geldspender sind noch viel älter als ihr Betriebssystem, so alt, dass nicht mal das genügsame Windows 7 auf ihnen läuft. Eine Fach-Journalistin geht davon aus, dass in den USA nach dem 8. April nur 15 Prozent der Automaten auf Windows 7 umgestellt sein werden.

Automaten nicht mit Internet verbunden

Eine Sprecherin der Deutschen Kreditwirtschaft sagte "Golem.de", dass sie "keine bundesweite Statistik dazu" vorliegen habe, welche Betriebssysteme auf den Automaten liefen. Über seine Ausstattung entscheide jedes Kreditinstitut selbst, das Betriebssystem variiere von Hersteller zu Hersteller. "Da die Geldautomaten in Deutschland nicht am Internet hängen, spielt die Art des Betriebssystems aber auch keine Rolle. Alle Geldautomaten, die die Deutsche Kreditwirtschaft einsetzt, sind von dieser geprüft und abgenommen." Die Bank habe ein ureigenes Interesse daran, dass "ihr Geldautomat ausschließlich nach erfolgreicher Autorisierung Geld auszahlt."

Gibt es also keinen Grund zur Sorge? "Heise.de" schreibt, es gäbe auch andere Wege, um einen PC anzugreifen. Ein Einfallstor für Malware könnte beispielsweise der USB-Anschluss sein, den der Automat für Drucker und Webcam benötige. Auf dem kürzlich zu Ende gegangenen Chaos Communication Congress wurde ein Fall diskutiert, bei dem es Kriminellen gelungen war, präparierte USB-Sticks an Geldautomaten anzuschließen, nachdem sie Löcher in deren Verkleidungen geschnitten hatten. Den betroffenen Banken sei dies monatelang nicht aufgefallen, weil die Gangster die Löcher wieder verschlossen und gut getarnt hätten, berichtet "Heise.de". Ein Institut sei aber misstrauisch geworden, weil immer wieder Geld aus den Automaten verschwand und habe daraufhin einen der Täter inflagranti geschnappt.

Quelle: ntv.de, kwe

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