Größe ist nicht alles iPhone 6 soll Super-Display haben
17.06.2014, 15:23 Uhr
Die Eigenschaften der neuen iPhone-Displays sind noch ein großes Geheimnis.
(Foto: Sonny Dickson)
Stimmen neue Gerüchte, hat das iPhone 6 ein Display, das selbst den Bildschirm des LG G3 alt aussehen lassen könnte. Nicht nur die Auflösung soll enorm sein, Folien und andere entstellende Schutz-Accessoires haben vielleicht bald ausgedient.
Zwei verschiedene Größen und das Design des iPhone 6 scheinen durch viele Dummy-Fotos bereits bekannt zu sein. Zuletzt hat auch der durch iPhone 5s- und iPhone 5c-Leaks bekannt gewordene Australier Sonny Dickson wieder zahlreiche Bilder von funktionsunfähigen Attrappen mit 4,7 und 5,5 Zoll großen Bildschirmen gezeigt. Sie bieten Gelegenheit, über Vor- und Nachteile der neuen Größen zu diskutieren und man kann auch darüber streiten, ob Chefdesigner Jony Ive mit den runden Formen und breiten Kunststoffstreifen im Metallgehäuse richtig liegt. Über die technischen Spezifikationen oder neue Funktionen von Apples kommenden Smartphones sagen die Dummys aber so gut wie nichts aus und für Spekulationen ist noch jede Menge Luft.
Ein iPhone-6-Dummy mit 4,7-Zoll-Display neben einem iPhone 5s und einem 4er-iPhone.
(Foto: Sonny Dickson)
Die jüngsten Gerüchte beschäftigen sich mit dem Display des iPhone 6. "Redmond Pie" hat in Hongkong aufgeschnappt, dass das Gerät wie das LG G3 einen Bildschirm mit QHD-Auflösung haben soll. Die Information stammt angeblich direkt aus einem Testlabor. Da Apple vor einer Neuveröffentlichung viel ausprobiert, ist es durchaus möglich, dass auch Displays mit 2560 x 1440 Pixeln in Prototypen sitzen.
Wer hat das schärfere?
Auch wenn das LG G3 laut ersten Testberichten eine großartige Laufzeit bietet, ist der Sinn von QHD allerdings umstritten. Denn fürs menschliche Auge sind einzelne Pixel schon jenseits der berühmten Retina-Pixeldichte von 326 Pixel pro Zoll (ppi) ohne Hilfsmittel nicht zu erkennen und Apple wird in seine offenbar sehr dünnen Metallgehäuse kaum Akkus mit einer Kapazität von 3000 Milliamperestunden oder mehr einbauen können. Und falls doch, könnte man die Energie vermutlich besser als für die Versorgung (zu) vieler Pixel einsetzen. Außerdem ist es eher unwahrscheinlich, dass Apple zwei verschiedene Auflösungen bei den beiden iPhone-6-Modellen verwenden wird. Und bei einem 4,7 Zoll großem Display ist QHD schlicht überflüssig.
Die breiten Aussparungen in der Metall-Rückseite sind nicht jedermanns Geschmack.
(Foto: Sonny Dickson)
Die zuvor in den Gerüchte-Ring geworfene Auflösung von 960 x 1704 Pixeln scheint da plausibler zu sein. Immerhin würde sie beim 5,5-Zoll-iPhone noch für 356 ppi reichen. Ausgeschlossen ist der Sprung auf den QHD-Zug aber nicht, Apple könnte sich alleine schon deshalb dazu gezwungen fühlen, um während des Weihnachtsgeschäfts im Spezifikationen-Quartett nicht zu unterliegen - Sinn oder Unsinn spielen da keine Rolle.
Unzerstörbares Display?
Mehr als eine kaum wahrnehmbare Pixeldichte würden viele potenzielle iPhone-6-Käufer vermutlich ein nahezu unkaputtbares Display begrüßen. Zumindest der spezialisierte Analyst Matt Margolis rechnet damit, dass Apple bei beiden neuen iPhone-Modellen Cornings Gorilla Glass durch Saphirglas ersetzt. Eine Überprüfung der Lieferketten habe ergeben, dass Apples Fabrik in Arizona ausreichende Kapazitäten habe, um genügend Saphirglas für die iWatch und die neuen iPhones produzieren zu können, schreibt er auf "Seeking Alpha".
Das aus künstlichem Saphirkristall hergestellte Material ist extrem kratzfest und mit einer Härte von 9 Mohs erheblich bruchsicherer als Cornings gehärtetes Mineralglas - nur Diamant ist härter. Saphirglas schützt bereits die Kamera und den Home-Button des iPhone 5s.
Schützt Apple seine neuen Smartphones tatsächlich mit Saphirglas, haben Corning-Manager unrecht, die zuvor gesagt hatten, es sei weniger lichtdurchlässig, schwerer und teurer als Gorilla Glass und zudem schädlicher für die Umwelt. Aber zumindest was den Preis betrifft, könnte der Einsatz von Saphirglas die iPhones tatsächlich erheblich teurer machen, Schätzungen gehen von rund 250 Dollar aus. Möglicherweise wird Saphirglas daher den Displays von Premium-Modellen vorbehalten bleiben. Laut KGI-Securities-Analyst Ming Chi-Kuo könnte dies beispielsweise das 5,5-Zoll-iPhone mit 64-Gigabyte-Speicher sein. Vielleicht ist es Apple aber gelungen, die Produktion so anzukurbeln, dass es die Kosten niedriger halten kann. Analyst Margolis schätzt alleine die Kapazität von Apples Anlage in Mesa auf 200 Millionen Einheiten pro Jahr.
Quelle: ntv.de, kwe