Afghanistan

Bei Angriffen der internationalen Truppen kommen im Osten Afghanistans 65 Zivilisten ums Leben. Das ergibt die Untersuchung der Regierung in Kabul. Unter den Opfern sind demnach auch 40 Kinder. Die ISAF weist die Vorwürfe zurück. Sie untersucht den Vorfall ebenfalls.

Ein 21-jähriger Bundeswehrsoldat erschießt einen Kameraden aus Bayern. Der Vorfall ereignet sich im Dezember 2010 in Afghanistan. Die Untersuchung des Vorfalls ergibt, dass der Soldat nur 1,50 Meter von ihm entfernt gestanden haben und mit ausgestrecktem Arm in die rechte Schläfe getroffen haben soll.

Der Verteidigungsminister spricht von "Verzweiflung und Ohnmacht". Doch den Kurs in Afghanistan will er fortsetzen. Kanzlerin Merkel und Guttenberg nehmen mit 600 Trauergästen Abschied von drei erschossenen Soldaten. Die Truppe vor Ort steht aber offenbar nicht mehr hinter dem Konzept der Zusammenarbeit mit einheimischen Sicherheitskräften.

Der Westen will in der Unruheregion Libyen nicht militärisch intervenieren. Und er sollte es auch nicht. Denn der Sturz der Gaddafi-Diktatur muss durch das libysche Volk selbst erfolgen. Der Irak und Afghanistan sollten Lehre genug sein. von Manfred Bleskin

Droht der US-Armee ein Manipulationsskandal? Einem Leutnant zufolge sollten Spezialisten in Afghanistan offenbar westliche Politiker mit Psycho-Tricks auf ihre Seite ziehen. Unter den Zielpersonen war demnach auch Bundesinnenminister De Maizière. Das Pentagon ordnet an, die Vorwürfe zu prüfen.

Die von einem afghanischen Soldaten getöteten Bundeswehrsoldaten sind wieder in Deutschland. In Nürnberg nahmen zunächst die Angehörigen die Toten in Empfang. Am Freitag soll im bayerischen Regen eine Trauerfeier für sie stattfinden.

In einer Bank in Afghanistan kommen 42 Menschen bei einem Angriff der Taliban ums Leben. Die Terroristen hatten sich als afghanische Soldaten verkleidet. Unterdessen halten regionale Behörden der Isaf-Truppe vor, für den Tod Dutzender Zivilisten verantwortlich zu sein.

Bundeskanzlerin Merkel ist besorgt - ein afghanischer "Kamerad" erschoss drei Bundeswehrsoldaten in einem Außenposten, mehrere wurden verletzt. Afghanistans Präsident Karsai will den Vorfall untersuchen lassen. Unabhängig vom Ausgang will die Bundeswehr ihre Strategie nicht ändern. Es gebe "keine Alternative", sagen Politiker einhellig.

Die Bundeswehrreform ist die größte seit Jahrzehnten. Doch schon jetzt ist abzusehen, dass sie offenbar zu gewaltigen Problemen führt. Der Inspekteur des Heeres warnt vor einem erheblichen Mangel an Soldaten. Auch das Engagement in Afghanistan könnte dadurch gefährdet sein.

Zwei in Afghanistan schwer verletzte Bundeswehrsoldaten schweben immernoch in Lebensgefahr. Sie sollen noch am Wochenende nach Deutschland ausgeflogen werden. Ein afghanischer Soldat hatte in einem Außenlager in der Provinz Baghlan drei deutsche Soldaten getötet und weitere verletzt. Bei einem weiteren Angriff wurden ebenfalls Soldaten verletzt.