Afghanistan

Die britische Armee hat im Kampf gegen die radikalislamischen Taliban in Afghanistan ihren 200. Soldaten verloren.

Die Bilanz von fast acht Jahren Karsai-Präsidentschaft - die Zeit als Übergangs-Regierungschef mit eingerechnet - ist ernüchternd. Die Armut in Afghanistan ist nicht besiegt, die Korruption groß und die Verwaltungsreformen gestalten sich mühsam.

Vor der Präsidentschaftswahl in Afghanistan hat im Zentrum von Kabul ein Selbstmordattentäter mindestens sieben Menschen mit in den Tod gerissen. Die Bundeswehr wurde derweil erneut in ein Feuergefecht mit den Taliban verwickelt. Ein Soldat wurde verletzt. Mit einer weiteren Zunahme von Anschlägen sei zu rechnen, hieß es in Kundus.

Sechs Tage vor der Präsidentschaftswahl in Afghanistan verstärkt die Bundeswehr in der nördlichen Unruheregion Kundus ihre Anstrengungen zum Schutz der Abstimmung.

Vor der Wahl tobt der Krieg um Afghanistan auch virtuell. Die ausländischen Truppen haben Facebook, Twitter und Co. für sich entdeckt. Aber auch die Aufständischen nutzen das Internet für ihre Zwecke.

Bei den anstehenden Wahlen in Afghanistan kann der Urnengang für die Wähler sehr gefährlich werden. Die Bundeswehr wird jedoch nicht an den Wahllokalen postiert sein, sondern die einheimischen Kräfte aus dem Hintergrund unterstützen.

Die Gewalt in Afghanistan ist derzeit auf dem höchsten Stand seit dem Sturz der Taliban Ende 2001. Die UN befürchten, dass viele Afghanen deshalb aus Angst nicht zu den anstehenden Wahlen gehen könnten. Bislang wurden neun Menschen getötet, die etwas mit der Abstimmung zu tun haben - vor allem Frauen sind gefährdet.

Auf dem Weg in die südwestchinesische Uiguren-Provinz Xinjiang soll ein aus Afghanistan kommendes Flugzeug nach chinesischen Meldungen eine Bombendrohung erhalten haben. Afghanische Behörden dementierten jedoch eine mögliche Entführung.

Zwei Wochen vor den Präsidentschaftswahlen in Afghanistan ist der Süden des Landes von einem Anschlag erschüttert worden. Die Bombe, die am Straßenrand versteckt war, riss bei ihrer Explosion einen Traktor samt Anhänger mit sich.

Der Chef der NATO-Truppe ISAF in Afghanistan, McChrystal, fordert wegen der unsicheren Lage im Einsatzgebiet der Bundeswehr im Norden des Landes ein offensiveres Vorgehen.