Afghanistan

Der Mord an einem deutschen Mitarbeiter der Welthungerhilfe in Afghanistan hat nach einem Medienbericht einen "eindeutig terroristischen Hintergrund".

Die Bundeswehr hat bestätigt, dass derzeit der Antrag eines Offiziers auf Entbindung von jeglichen Aufgaben in Zusammenhang mit der geplanten Entsendung von Tornado-Aufklärern geprüft wird.

Beim von der Bundeswehr auch in Afghanistan verwendeten Sturmgewehr G 36 sind Materialmängel aufgetreten. Soldaten seien aber nicht gefährdet gewesen.

Nach der Ablehnung des Eilantrags zweier Parlamentarier gegen die Entsendung von Tornado-Aufklärern nach Afghanistan will nun die Linksfraktion im Bundestag eine Verfassungsklage einreichen.

Das Bundesverfassungsgericht hat den Eilantrag der Parlamentarier Gauweiler (CSU) und Wimmer (CDU) gegen den am Freitag beschlossenen Tornado-Einsatz in Afghanistan abgelehnt.

In zwei Videobotschaften drohen islamische Extremisten mit Anschlägen in Deutschland und mit der Tötung deutscher Geiseln im Irak, sollte die Bundeswehr nicht aus Afghanistan abgezogen werden. Die Islamisten fordern die Bundesregierung auf, den Einsatz der Deutschen am Hindukusch innerhalb von zehn Tagen zu beenden. Die Koalition will jedoch an ihrem Engagement für Afghanistan festhalten.

SPD-Fraktionschef Struck geht davon aus, dass der Bundeswehr-Einsatz in Afghanistan noch ein Jahrzehnt dauern wird.

Gut einen Monat nach der Entführung von zwei Deutschen im Irak drohen die Kidnapper mit der Ermordung der Geiseln, wenn die Bundeswehr nicht innerhalb von zehn Tagen aus Afghanistan abzieht. In einem Video bittet die verschleppte 61 Jahre alte Hannelore Marianne K. unter Tränen Bundeskanzlerin Merkel um Hilfe. Bundesregierung will nichts unversucht lassen, um die beiden entführten Deutschen freizubekommen.

Unter dem Eindruck des Mordes an einem deutschen Mitarbeiter der Welthungerhilfe in Afghanistan hat der Bundestag mit großer Mehrheit für den Einsatz deutscher Aufklärungs-Tornados in Afghanistan.

Die US-geführten Koalitionstruppen in Afghanistan haben nach offiziellen afghanischen Angaben zum zweiten Mal in zwei Tagen eine größere Anzahl Zivilisten getötet.