CDU

Die Union hat noch keinen einheitlichen Kurs im Umgang mit der AfD. Viele Mitglieder wollen aber lieber klare Kante als Stillschweigen. Gemeinsam hoffen sie auf die Entzauberung der neuen Partei im Alltag. Kanzlerin Merkel will das Thema einfach ignorieren.

Äußerungen von Altkanzler Helmut Kohl sind selten geworden. Nun meldet sich der ehemalige CDU-Vorsitzende bei einer Ausstellung über den Widerstand gegen den Nationalsozialismus zu Wort.

Die Partei von Bernd Lucke besetzt Inhalte, die von den anderen Parteien kaum beachtet werden. Aber das ist nicht der einzige Grund ihres Erfolges. Besonders die CDU fährt eine gefährliche Strategie. Ein Kommentar von Christoph Herwartz

• Falsche Strategie? Merkel will die AfD einfach ignorieren

In Thüringen hat die CDU die Landtagswahl mit 33,5 Prozent klar gewonnen. Nach Auszählung aller Stimmen ist sowohl eine Neuauflage der schwarz-roten Koalition als auch ein Machtwechsel zu Rot-Rot-Grün möglich.

Die SPD hat die Landtagswahl in Brandenburg gewonnen. Sie erreichte nach Auszählung aller Stimmen 31,9 Prozent und kann nun mit der CDU oder mit der Linken regieren.

In Thüringen schafft es die SPD nur auf peinliche 12 Prozent - das ist kaum stärker als die AfD im Freistaat. Dennoch spricht an diesem Wahlabend in Erfurt kaum einer über den Erfolg der neuen Konservativen. Die Frage lautet: Reicht es für Rot-Rot-Grün?

Bodo Ramelow wollte der erste Ministerpräsident der Linkspartei in Deutschland werden. Doch sein Erfolg hängt von der SPD ab. Die ist dramatisch abgerutscht. Sowohl Rot-Rot-Grün als auch Schwarz-Rot haben im Thüringer Landtag nur eine hauchdünne Mehrheit.

Für die Liberalen in Brandenburg ist ihr Wahlkampfslogan wahr geworden: Keine Sau braucht die FDP. Wahlsieger sind SPD, CDU und AfD. Ministerpräsident Woidke kann sich den Koalitionspartner aussuchen.

Unterm Strich halten die Landtagswahlen in Thüringen und Brandenburg eine sehr beruhigende Botschaft für die CDU bereit: Trotz des großen Erfolges der AfD kann auch die CDU zulegen. Wenn Seehofer Recht hat, dann erwächst der Union zwar ein Konkurrent, aber auch ein potenzieller Partner. Ein Kommentar von Hubertus Volmer

Prognose für Thüringen: CDU 34,5 Prozent; Linke 28,0; SPD 12,5; FDP 2,5; Grüne 5,5; AfD 10. /// Prognose für Brandenburg: SPD 21,5 Prozent; Linke 19,0; CDU 22,0; FDP 1,5; Grüne 6,5; AfD 12,0. (Quelle: ARD)