Euro-Krise

Der Bundestag hat grünes Licht für weitere Verhandlungen über das dritte Griechenland-Hilfspaket gegeben, der Grexit ist damit erneut vom Tisch. Doch eine überraschend große Anzahl an Gegenstimmen lässt Zweifel an der Entscheidung aufkommen. Die Presse diskutiert.

Der Haussegen in der Eurozone hängt schief: Angesichts der griechischen Krise hält Finanzminister Schäuble den Grexit für eine gute Idee. Auch ein Ex-Direktor des IWF findet: Ein Land sollte den Euro verlassen - allerdings Deutschland.

Binnen weniger Tage hat sich die Position des griechischen Premierministers drastisch verändert: Vom gefeierten "Oxi" ist nicht mehr viel übrig, der Regierungschef sieht sich stattdessen mit harscher Kritik aus eigenen Reihen konfrontiert. Tsipras verlangt von seinen Parteigenossen nun vor allem eines: Solidarität.

Nach Athen und Brüssel ist nun wieder Berlin am Zuge. Der Bundestag soll Verhandlungen über neue Finanzhilfen für Griechenland absegnen. Kanzlerin Merkel kann eine Mehrheit für ihren Kurs einplanen - allerdings rumort es gehörig in ihrer Fraktion.

Der griechische Ex-Minister Varoufakis wirft Deutschland vor, die soziale Krise seines Landes "kontrolliert verschärft" zu haben. Ziel sei die Neugestaltung der Eurozone gewesen. Varoufakis wörtlich: "Das ist eine rituelle Aufopferung eines Mitgliedstaats."

London will auf dem EU-Finanzministertreffen heute in Brüssel eine Beteiligung an den Hilfen für Griechenland auf den letzten Metern abwenden. Der britische Finanzminister wirbt dafür bei seinen EU-Kollegen. Allein schon der Gedanke sei ein "Rohrkrepierer".

Nach zähen Verhandlungen einigen sich die Staats- und Regierungschefs der Eurozone in Brüssel auf die Bedingungen für ein neues griechisches Hilfspaket. In Brüssel ist die Erleichterung spürbar, das Fazit der Presse fällt dennoch kritisch aus.

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In der Nacht zum Montag ist das Schlagwort #ThisIsACoup das zweithäufigste bei Twitter weltweit. Nutzer werfen Deutschland damit vor, einen Staatsstreich in Griechenland einzuleiten.

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Dramatische Stunden in Brüssel: Seit Samstag ringen die Finanzminister und später die Staats- und Regierungschefs praktisch nonstop. Am Ende gelingt ihnen ein Kompromiss, der den Griechen neue Hilfen ermöglichen soll. Letzter Streitpunkt war ein Treuhandfonds, der nun doch eingeführt werden soll.