EZB

Für Euro-Staaten wie Italien haben die Pläne von Mario Draghi einen unangenehmen Haken: Unterstützung am Kapitalmarkt will der EZB-Chef nur gegen harte Sparauflagen akzeptieren. Roms Regierungschef Monti bemüht sich, das Land und die Märkte auf mögliche Hilfen vorzubereiten. Die Konjunkturdaten treiben ihn zur Eile.

Noch hängt das Schicksal des Euro-Rettungsfonds ESM am Urteil der Karlsruher Verfassungshüter, da stellt sich die EU-Kommission bereits auf den ersten Antrag für Hilfen aus dem Fonds ein: Spanien ist nach Einschätzung der Kommission reif für das Hilfsprogramm, das damit neben den eigentlichen Hilfen auch den Weg für Anleihenkäufe durch die EZB ebnen würde. Allzu hart sollen die Auflagen für Spanien nicht ausfallen.

Seit Wochen blickt Europa voller Spannung nach Karlsruhe: Werden die Richter grünes Licht für den Euro-Rettungsschirm geben? Zuletzt deutet vieles darauf hin, dass die Eurozone damit durchkommt. Doch CSU-Mann Gauweiler nimmt einen neuen Anlauf. Er will per Eilantrag verhindern, dass ein Urteil fällt. Zuvor müsse die EZB die geplanten Anleihekäufe abblasen.

Wird das neue EZB-Anleihekaufprogramm bereits zum Rohrkrepierer, bevor es überhaupt in Kraft getreten ist? Klamme Euroländer halten sich bedeckt, weil sie neue Sparauflagen fürchten. EZB-Mitglied Coeure rührt die Werbetrommel: Der Kauf von Anleihen sei nicht automatisch an weitere Sparmaßnahmen gekoppelt.

Diese Woche ist es so weit: Die Verfassungsrichter in Karsruhe fällen ihr Urteil zu Fiskalpakt und Euro-Rettungsfonds ESM. Geben sie grünes Licht, ist der Weg für Programme zur Stützung einzelner Länder unter Beteiligung EZB frei. Die Finanzmärkte hoffen stark auf den Geldsegen.

Die EZB stützt Pleitestaaten in der Eurozone durch Ankäufe von Anleihen. Das soll nach dem Willen von Finanzminister Schäuble aber nicht dazu verführen, das Sparen einzustellen. Der CDU-Mann bekommt Schützenhilfe aus Finnland. Andere Sorgen treiben dagegen Griechenlands Ministerpräsident Samaras.

Das Anleihenkaufprogramm wirkt am Devisenmarkt nach und schiebt den Euro weiter nach oben. Hinzu kommen Spekulationen, dass die Fed schon bald mit einer neuen Runde ultralockerer Geldpolitik nachziehen könnte.

Das Anleihenkaufprogramm wirkt am Devisenmarkt nach und schiebt den Euro weiter nach oben. Hinzu kommen Spekulationen, dass die Fed schon bald mit einer neuen Runde ultralockerer Geldpolitik nachziehen könnte. Hier kommt der Autor hin

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Die Politiker von CSU und FDP wittern nach dem EZB-Beschluss zum unbegrenzten Staatsanleihen-Kauf einen Rechtsbruch. "Die EZB wird jetzt zur 'Bad Bank' aller Schrottpapiere in Europa", schimpfte der Liberale Schäffler. Auch in der deutschen Bevölkerung herrscht eine euroskeptische Stimmung.

Das von der EZB gezündete Kursfeuerwerk hat die ostasiatischen Börsen voll erfasst. Zuvor waren die herbeigesehnten Schritte der EZB bereits an den Handelsplätzen in Europa und den USA gefeiert worden.