Inflation

Die Preise in der Euro-Zone steigen kaum noch. Nach ernüchternden Daten zu Wochenbeginn aus Europas größter Volkswirtschaft kommen auch aus dem Euroraum bedrückende Nachrichten. An einer Reaktion der EZB gibt es kaum noch Zweifel.

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Die Kaufkraft der Deutschen ist im Mai gestiegen: Nach Preiserhöhungen von 1,3 Prozent im Ostermonat April überraschen die neuen Zahlen die Ökonomen. Und auch der EZB sind die Zahlen aus Deutschland für ihre Entscheidung am Donnerstag zuträglich.

Knapp jeder zweite Beschäftigte arbeitet in einem Betrieb mit Tarifbindung. Für sie sind die Löhne im Schnitt im erste Quartal stärker gestiegen als die Preise. Doch auch ein mit Gewerkschaften ausgehandelte Abschluss schützt nicht zwangsläufig vor Nettoverlusten.

Die gefährlich niedrige Inflation im Euroraum birgt Risiken. Europas Währungshüter sind alarmiert. Sie wollen auf einer ersten großen Notenbank-Konferenz in aller Ruhe nachdenken. Daraus wird nichts.

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Die nächste EZB-Termin wird heiß. Die Währungshüter haben Erwartungen geschürt, dass es eine weitere Lockerung der Geldpolitik geben könnte. Vorher werden die Vor- und Nachteile noch einmal gewälzt. Die EZB erwartet die europäischen Entscheider in Portugal.

Bundesbank-Chef Weidmann schaltet sich in die Debatte um die derzeit geringe Inflation ein. Seiner Meinung nach könnte die EZB von den Banken Zinsen für geparktes Geld verlangen. Für die EZB sei dies aber "unbekanntes Terrain".

Alles spricht dafür, dass die EZB bald radikale Maßnahmen ergreift - bis hin zu Minuszinsen: Die Inflation ist weiter zu niedrig. Und auch in den kommenden Jahren erwarten die Währungshüter nun, dass die Preise weniger zulegen als gedacht.

Die Preise im gemeinsamen Währungsraum steigen geringfügig. Allerdings bleibt das Plus hinter den Erwartungen. Für die Europäische Zentralbank dürfte der Handlungsdruck aber nicht steigen. Positive Nachrichten kommen derweil aus Spanien.

Ein positiver Arbeitsmarkt, frische Tarifabschlüsse und niedrige Inflation: Die Rahmenbedingungen für den privaten Verbrauch sind gut. Dennoch stagniert der Konsumklimaindex.

Wer mehr Gehalt kriegt, muss mehr Steuern zahlen. Kommt noch die Inflation hinzu, schnappt die kalte Progressionsfalle zu: Von dem Gehalt ist weniger übrig als zuvor. Finanzminister Schäuble denkt nun über Abhilfe nach. Doch es gibt politischen Widerstand.