Deutsche Lufthansa

Die Deutsche Lufthansa hält trotz der schwierigeren Rahmenbedingungen an ihrer Prognose für das Gesamtjahr fest. Im ersten Halbjahr erzielte die größte deutsche Airline in kräftiges Plus beim operativen Ergebnis von 45 Prozent.

Die Streiks bei der Lufthansa gehen am zweiten Tag nicht mehr ohne Ausfälle vonstatten. Rund 70 Verbindungen mussten abgesagt werden. Die Gewerkschaft beschwört die Auswirkungen des Arbeitskampfs und freut sich über hohe Kosten für die Lufthansa. Experten warnen vor "verheerenden Folgen" für die Airline.

Bei der Lufthansa wird es am Dienstag durch die Streiks des Boden- und Kabinenpersonals voraussichtlich zu ersten Flugausfällen kommen. Betroffen seien Kontinentalflüge, sagte ein Firmensprecher. Grund ist, dass durch den Streik neun Flugzeuge nicht gewartet werden konnten. Der erste Tag war noch glimpflich abgelaufen.

Der deutsche Aktienmarkt ist schwach in die neue Handelswoche gestartet. Vor allem Finanzwerte standen nach zwei neuen Bankenpleiten in den USA unter Druck. Lufthansa spürten den Gewinneinbruch von Ryanair. Auch der schwächere GfK-Indikator zum Konsumklima drückte die Stimmung am Markt.

Pauschalurlauber können Ansprüche gegenüber ihrem Reiseveranstalter erheben, wenn sich ihr Flug aufgrund des aktuellen Lufthansa-Streiks verspätet.

Der unbefristete Streik bei der Deutschen Lufthansa scheint sich zunächst kaum auf den Flugbetrieb in Frankfurt auszuwirken. "Bisher läuft der Flugverkehr ganz normal", heißt es bei der Lufthansa. Nach Einschätzung des Gesamtbetriebsrats werden die Auswirkungen des Streiks für die Passagiere wohl erst in einigen Tagen spürbar.

Ab Montag 0.00 Uhr ist mit Behinderungen durch Streiks des Boden- und Kabinenpersonals zu rechnen. Mitten in der Urlaubszeit hat die Gewerkschaft Verdi ihre Mitglieder zum unbefristeten Streik aufgerufen. Einem Zeitungsbericht zufolge soll der Schwerpunkt zunächst auf Frankfurt und Hamburg liegen.

Die Gewerkschaft Verdi rief das Kabinen- und Bodenpersonal zu Arbeitsniederlegungen auf, die Montag 0.00 Uhr beginnen sollen. In einer Urabstimmung hatten zuvor 90,7 Prozent für den Arbeitskampf gestimmt, wie Verdi-Verhandlungsführer Ott mitteilte. Der Arbeitskampf werde unbefristet alle betroffenen Bereiche erfassen; allerdings werde nicht überall gleichzeitig gestreikt.

Die Lufthansa bringt sich offenbar in Stellung für einen Einstieg bei der angeschlagenen Fluggesellschaft Austrian Airlines. Von den Österreichern angeheuerte Unternehmensberater empfehlen deren Einstieg.

Lufthansa-Chef Wolfgang Mayrhuber droht Gewerkschaften und Mitarbeitern angesichts der Urabstimmung über einen Streik indirekt mit Stellenabbau. In einem Brief an die Mitarbeiter bezeichnete Mayrhuber die Tarifauseinandersetzung als "völlig überflüssig und kontraproduktiv" und als "gegebenenfalls sogar gefährlich". Nur profitable Arbeitsplätze seien sicher.