Rohstoff Öl

Die meisten Rohstoffe haben sich ein wenig verbilligt, die Preise bleiben aber auf hohem Niveau. Gold verharrt knapp unter dem Rekordstand vom Vortag, auch Öl bleibt teuer.

Der US-Mischkonzern General Electric hat im dritten Quartal von einer starken Nachfrage im Bereichen Öl und Gas sowie Transport profitiert und seinen Nettogewinn um 14 Prozent auf 5,5 Milliarden Dollar gesteigert. Der Umsatz aus fortgeführten Aktivitäten legte um zwölf Prozent auf 42,5 Milliarden Euro zu.

Als Alternative zur Versorgung Europas mit Energie aus Russland haben Litauen Polen, Georgien, Aserbaidschan und die Ukraine beschlossen, eine Öl-Pipeline vom Schwarzen Meer zur Ostsee zu bauen. Wirtschaftsexperten vermuten, dass das Projekt eher politisch als ökonomisch motiviert ist, um eine Alternative zu russischem Öl zu bekommen.

Chinas größter Ölproduzent China National Petroleum Corporation (CNPC) investiert in eine Raffinerie im afrikanischen Tschad. Seit der ersten Kooperation zur Ölförderung mit dem Sudan 1996 hat China wegen seines wachsenden Rohstoffhungers bisher in 27 größere Öl- und Erdgasprojekte in 14 afrikanischen Ländern investiert.

Die Investoren haben die hohen Preise für viele Rohstoffsorten am Donnerstag für Gewinnmitnahmen genutzt. Die Preise für Öl, Gold und Kupfer sanken.

Die beiden größten norwegischen Energiekonzerne Statoil und Norsk Hydro haben ihre Aktivitäten bei der Öl- und Gasförderung unter dem Namen StatoilHydro zusammengelegt. Mit einer gemeinsamen Produktion von täglich 1,7 Mio. Barrel Öläquivalenten ist StatoilHydro der größte Offshore-Konzern der Welt.

Die Ölpreise bewegen sich weiter auf Rekordniveau. Ein Fass der Nordseesorte Brent kostete am Freitag 80,54 US-Dollar und damit so viel wie nie zuvor. Gefragt waren zum Wochenschluss auch Edelmetalle.

Der Chef des britischen Öl-Konzerns BP, Tony Hayward, hat eine Gewinnwarnung ausgesprochen. Die Ergebnisse für das dritte Quartal seien so schlecht wie seit dem Jahr 1992 bis 1993 nicht mehr. BP litt zuletzt unter Produktions- und Raffinerieproblemen. Die Zahlen werden am 23. Oktober offengelegt.

Ungeachtet der Entscheidung der Opec für eine Erhöhung der Förderquote hat der Ölpreis ein Allzeithoch erreicht. Experten aus der Mineralölwirtschaft sprechen von einer rein "kosmetischen Maßnahme" des Kartells. Weitere Preissteigerungen werden erwartet, denn auf der Nordhalbkugel steht die kalte Jahreszeit und damit die Heizöl-Saison vor der Tür.

Die amerikanischen Aktienmärkte lieferten sich am Mittwoch ein Tauziehen: Der hohe Ölpreis zog die Indizes nach unten, die Hoffnung auf eine mögliche Zinssenkung gab dem Markt hingegen Kraft – am Ende beendeten die großen Indizes einen Zickzack-Handel nahezu unverändert.