Rohstoff Öl

Bei den Zielvorgaben für Bagdad geht um politische Reformen wie regionale Selbstverwaltung, die künftige Verteilung der Öl-Einnahmen und mehr Eigenverantwortung für die Sicherheit.

Die gute Nachricht zuerst: Die Lagerbestände an Öl und Benzin sind in der vergangenen Wochen gestiegen. Die schlechte Nachricht: Den Preis für Öl und Benzin senkt das nicht. Denn Amerika steht vor der Hauptreisezeit mit erhöhter Nachfrage, vor der Hurrikan-Saison mit möglicherweise sinkendem Angebot - und vor einem Veto von Präsident Bush, der Autofahrern an der Zapfsäule noch eins auswischt.

Eine milliardenschwere Übernahme durch Microsoft sowie überraschend freundliche Daten zum Verbrauchervertrauen haben den US-Aktienmärkten am Freitag Zuwächse beschert. Der Leitindex Dow Jones schloss auf Rekordhoch. Selbst das weiter relativ teure Öl konnte den Anlegern die Stimmung nicht vermiesen und verhalf Energiekonzernen zu Kursgewinnen.

Der Ölpreis hat nach seinem rasanten Anstieg am Donnerstag zum Wochenschluss wieder etwas nachgegeben. Der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent lag am Freitagnachmittag bei 70,04 Dollar und kostete damit 23 Cent weniger als am Donnerstag. Der Kupferpreis markierte derweil zeitweise den tiefsten Stand seit sieben Wochen.

Eine Email lässt heute sämtliche Scheichs im Nahen Osten zittern: Zum x-ten Mal rufen Internet-Aktivisten alle Verbraucher in den USA dazu auf, den Kampf gegen die Öl-Multis zu unterstützen. Wenn am Dienstag keiner tanke, würde das die Industrie fast 3 Mrd. Dollar kosten, die Einfuhrmenge drücken und folglich den Benzinpreis um bis zu 10 Prozent senken.

Der Ölpreis ist am Dienstag angesichts weiterer Unruhen in Nigeria gestiegen. Eine Rebellengruppe teilte mit, drei wichtige Öl-Pipelines im Süden des Landes zerstört zu haben. An den Metallbörsen sorgten Arbeitskämpfe für Kursbewegungen.Platin kletterte so hoch so hoch wie seit Ende November nicht mehr.

Der Ölpreis hat sich zum Wochenanfang auf etwas niedrigerem Niveau stabilisiert. Nachdem der Terminkontrakt auf das Fass der Nordseesorte Brent am Freitag die 67 Dollar-Marke nicht geknackt habe, hätten einige technisch orientierte Anleger Öl-Kontrakte verkauft.

Die asiatischen Märkte haben sich am Donnerstag wieder freundlich entwickelt. Zum einen hatte der Dow Jones Index am Vortag weitere Rekordhöhen erklommen. Zum anderen kam nun endlich auch von Seiten der Ölpreise eine gewisse Entlastung. Der entsprechende Rohölfuture hat sich spürbar verbilligt.

Tausende jubelnde Arbeiter haben die Ölfelder Venezuelas besetzt und damit offiziell die Verstaatlichung der fünftgrößten Ölindustrie der Welt vollzogen.

Der Preis für Kupfer hat am Freitag nach seiner jüngsten Rally nachgegeben. In der Spitze fiel der Kurs des für Stromkabel und Wasserrohre verwendeten Metalls bis auf 7590 US-Dollar je Tonne. Auch der Goldpreis war am Freitag auf dem Rückzug.