Mehr Geld ausgeben und gleichzeitig das Defizit verringern: Nach Italien macht auch Spanien Anstalten, die Quadratur des Kreises zu versuchen. Wirtschaftsministerin Calvino erklärt, warum. Und wie Madrid das finanzieren will.
Sowohl die Euroländer als auch die EU-Staaten senken 2017 ihre Defizitquoten und Gesamtschulden. Klassenprimus ist Malta, aber auch Griechenland wirtschaftet erneut im grünen Bereich. Spanien und Portugal markieren die Schlusslichter.
Gut acht Jahre lang lastete die Finanzkrise schwer auf den Schultern Europas. Nun sieht es so aus, als könnte der Kontinent die Misere endgültig hinter sich zu lassen. Doch es gibt eine Menge Risiken.
Ermutigende Entwicklung in Spanien: Im Südwesten der Eurozone geht die Zahl der Erwerbslosen deutlich zurück. Die Arbeitslosenquote ist so niedrig wie zuletzt im Jahr 2008. Der Konflikt um die Unabhängigkeit Kataloniens könnte das Land jedoch zurückwerfen.
Die EU schwächelt und steht vor einer Hand voll Problemen. Kommissionspräsident Juncker versucht, die Stimmung zu heben, doch die Defizite sind enorm. Großbritannien hat sich bereits zum Austritt entschieden, andere Staaten könnten unfreiwillig folgen.
Eigentlich müssten Portugal und Spanien eine Geldbuße zahlen, weil sie zu viel Schulden machen. Die restlichen EU-Staaten lassen aber Milde walten. Sie fürchten, dass die Stimmung in den Ländern sonst kippen könnte. Ein Druckmittel gibt es allerdings noch.
Die EU-Kommission gibt sich väterlich: Wer nicht hören will, muss fühlen. Nach diesem Prinzip sollen Portugal und Spanien jetzt für ihre Haushaltspolitik sanktioniert werden. Die Einleitung des Verfahrens ist ein Novum in Brüssel.
Wie schwer wiegt der schaden durch den EU-Austritt Großbritanniens? Die EU-Finanzminister rechnen mit einem gleichermaßen spürbaren wie überschaubaren Konjunkturrückgang. Sorgen bereiten der Kommission auch Spanien, Portugal und Italien.
Spanien befindet sich wirtschaftlich im Aufwind, Wolfgang Schäuble hofft auf eine Fortsetzung des Reformkurses. Der Bundesfinanzminister kann sich auf einem Wirtschaftsforum einen Seitenhieb gegen Griechenland nicht verkneifen.
Spanien befreit sich Schritt für Schritt aus der Wirtschaftskrise. Bereits das achte Quartal hintereinander wächst das BIP, die Prognosen für das laufende Jahr werden nach oben korrigiert. Das ist von großer Bedeutung für die Wahlen im Herbst.
Während die EU-Finanzminister um eine Lösung im Schuldenstreit mit Griechenland ringen, sehen die Investoren schwarz für den Währungsraum. Ein Grexit wäre ein Desaster. Auch für Länder wie Italien oder Spanien. Die Spekulanten sind schon unterwegs Von Egmond Haidt
Test bestanden: Die neue spanische Linkspartei bringt mindestens 100.000 Menschen auf die Straßen Madrids. Sie demonstrieren friedlich für einen Politikwechsel - nach dem Vorbild Griechenlands.
Der Wahlsieg von Syriza könnte Signalwirkung für Europa haben. Steht ein Linksruck bevor? In Spanien läuft sich bereits ein Bewegung warm, die beste Chancen hat, stärkste Kraft beim Urnengang im Herbst zu werden. Von Volker Petersen
Syriza-Chef Alexis Tsipras hat die Wahl in Athen gewonnen. Europa steht vor einem Kurswechsel. Denn nicht nur in Griechenland, auch in anderen Ländern wittern die Gegner der Sparpolitik nun ihre Chance. Von Hannes Vogel
Frankreich ist derzeit das größte Sorgenkind in der Eurozone. Mit einem Sparprogramm mit einem Volumen von mehr als 20 Milliarden Euro für das kommende Jahr will die Regierung das zu hohe Defizit runterfahren.