Sparkurs

Große Töne hat das Duo Tsipras und Varoufakis bei seinem Amtsantritt in Athen gespuckt. 100 Tage später sind die Linkspopulisten kleinlaut. Aber den Ernst der Lage begreifen sie immer noch nicht. Noch mal 100 Tage haben sie nicht. Von Diana Dittmer

Alle Beteiligten versichern, Griechenland retten zu wollen. Die Verantwortung für Staatspleite und "Grexit" weisen sie vorbeugend schon jetzt weit von sich. Von Jan Gänger

• "Merkels Politik ist gescheitert" Tsipras will zur Not das Volk befragen

Die Deutsche Bank erlegt sich bis 2020 ein Sparprogramm auf. Um jährlich 3,5 Milliarden Euro zu sparen, werden 200 Konzernfilialen geschlossen und die Postbank abgestoßen. Nicht nur die Mitarbeiter, sondern auch die Zeitungen hadern mit der neuen Strategie.

Die auferlegten Sparmaßnahmen bringen in Griechenland statt eines Aufschwungs vor allem Armut hervor. Das ist das Ergebnis einer IMK-Studie."40 Prozent des monatlichen Einkommens sind weg, das muss man sich mal für Deutschland vorstellen", meint IMK-Ökonom Gustav Horn im Interview.

• Video Merkel dämpft Hoffnung

Die Spitzen der EU-Institutionen sowie Kanzlerin Merkel und Frankreichs Präsident Hollande sprechen auf einem Sondertreffen über Griechenland. Von den Chefs verspricht sich Athen mehr als von Ministern und bösen "Technokraten".

Stacheldraht, Wasserwerfer, Hubschrauber und Tausende Polizisten: Frankfurt wappnet sich für Proteste gegen die Eröffnungsfeier der EZB. Über zehntausend Demonstranten werden erwartet. Für sie ist das Institut Hauptverursacher einer europäischen Krise.

Die Regierung in Athen steckt in akuten Zahlungsnöten. Doch Premier Tsipras und sein Finanzminister Varoufakis weigern sich beharrlich, sich den Forderungen der Eurozone zu beugen. Ihr Argument: die nationale Würde. Von Jan Gänger

Griechenlands Finanzminister Varoufakis spielt Eskalationsszenarien durch. Lenken die Europartner nicht ein, könnte Athen ein Referendum ausrufen. Solche Gedankenspiele gab es schon einmal - mit bekannten Folgen.

Kanzlerin Merkel sagt, Griechenland habe Schritte in Richtung Realität unternommen. Allerdings klingt der griechische Finanzminister Varoufakis noch genauso wie kurz nach seinem Amtsantritt. Von Hubertus Volmer

Im Armdrücken zwischen Brüssel und Athen äußert sich der griechische Finanzminister Varoufakis mit markigen Worten in der französischen Zeitung "Charlie Hebdo". Beim Thema Reformen wird er aber schmallippig.