Sunniten

Die Isis-Erfolge im Irak verdeutlichen einmal mehr, dass die USA ein unbefriedetes Land seinem Schicksal überlassen haben. Präsident Obama schlägt sich mit dem Erbe seines Vorgängers Bush herum. Dabei steht nicht nur der Irak zur Disposition. Von Wolfram Neidhard

• "Ein irakisches Problem" Deutschland hält sich zurück
• Ein neuer Golfkrieg droht Warum die USA im Irak nicht gewinnen können

Schon wieder erringen die Kämpfer der Terrorgruppe Isis einen militärischen Erfolg: Die nordirakische Stadt Tal Afar fällt zum größten Teil in ihre Hände, Dutzende Zivilisten werden getötet. Die USA wollen nicht länger tatenlos zusehen.

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• "Gemeinsames Interesse" im Irak USA reden mit Iran

In Bagdad herrscht angesichts der nahenden Isis-Kämpfer Alarmbereitschaft. Tausende Iraker melden sich freiwillig zum Kampf. Die USA verlegen einen Flugzeugträger in den Persischen Golf.

Das Erstarken sunnitischer Aufständischer im Irak könnte für eine diplomatische Sensation sorgen: Irans Präsident Ruhani hält eine Zusammenarbeit mit den USA für denkbar. Vorerst jedoch bleibt der Irak auf sich gestellt. Auch Teheran schickt keine Truppen.

• Obama soll gegen Isis einschreiten Republikaner fordern Luftangriffe

Aus drei Richtungen rücken die Kämpfer der Isis gegen Bagdad vor. Dort werden massive Sicherheitsmaßnahmen ergriffen. Politiker und Geistliche rufen zum Widerstand auf. Die UN berichten von willkürlichen Hinrichtungen der Islamisten.

• Wer sind die Rebellen im Irak? Kämpfer für den Gottesstaat

Unter dem Druck der Islamisten von Isis zerbricht die Macht des irakischen Ministerpräsidenten Al-Maliki. Zwar ist deren Vormarsch vorerst gestoppt - aber nun nutzen kurdische Truppen das Chaos. Die USA sind besorgt und fragen sich nun, was sie tun sollen.

• Wer sind die Rebellen im Irak? Kämpfer für den Gottesstaat

Verantwortlich für das Zerfallen des Irak ist der schiitische Ministerpräsident. Und natürlich die USA. Beide finden kein Rezept gegen die Aufständischen. Der eine kann nicht, die anderen wollen nicht. Von Hubertus Volmer

• Video Isis rückt auf Bagdad vor

Im Irak nimmt die Terrorgruppe Isis weite Teile des Landes ein. Dutzende türkische Botschaftsangehörige sind als Geiseln in ihrer Gewalt. Die Regierung schlägt zurück. Im Ausland herrschen Entsetzen und Besorgnis.

• Fast 50 Menschen im Irak entführt Islamisten stürmen türkisches Konsulat

Während in Mossul noch die Überreste der irakischen Armee vor sich hin qualmen, ist die Terrorgruppe Isis längst einen Schritt weiter: Mit atemberaubender Geschwindigkeit stoßen die Islamisten nach Süden vor und erobern die strategisch wichtige Stadt Baidschi - kampflos.

Sie gehen brutal wie keine andere Gruppierung in der Region vor, Al-Kaida ist ihnen nicht radikal genug: Nun erobert die Terrorgruppe ISIS eine strategisch wichtige Stadt im Nordirak - und kommt ihrem Ziel der Errichtung eines Gottesstaates ein Stück näher.