Traditionsunternehmen

Im ersten Prozess um den milliardenschweren Schmiergeldskandal bei Siemens legt ein angeklagter Manager gleich zu Beginn der Verhandlung ein Geständnis ab. Es treffe zu, dass er über ein System schwarzer Kassen Schmiergeldzahlungen abgezweigt habe. Persönliche Vorteile streitet der altgediente Siemens-Mann ab.

Im größten Schmiergeldskandal der deutschen Wirtschaftsgeschichte beginnt am 26. Mai der erste Strafprozess gegen einen früheren Manager des Siemens-Konzerns. Ein ehemaliger Manager der Siemens-Festnetzsparte ICN muss sich wegen Untreue in 58 Fällen verantworten. Der Beschuldigte gilt als Schlüsselfigur in der Siemens-Affäre.

Der Volkswagen-Betriebsrat hat sich einem Medienbericht zufolge gegen die Unternehmenspolitik des größten VW-Eigners Porsche gewandt. In einem Brief an VW-Aufsichtsratschef Pich habe der VW-Betriebsratsvorsitzende Osterloh mehr Investitionen in den Konzern gefordert, heißt es in einem Magazinbericht. Nur so könne es gelingen, den japanischen Autobauer Toyota wie geplant im Jahr 2018 zu überholen.

Europas größter Autobauer Volkswagen hat im April einen Verkaufsrekord eingefahren. VW lieferte weltweit 568.000 Fahrzeuge aus. Das sind 10,5 Prozent mehr gewesen als im gleichen Vorjahresmonat. Damit wachsen die Fahrzeugverkäufe von Volkswagen nach eigenen Angaben stärker als der Weltmarkt, auf dem etwa drei Prozent mehr Pkw ausgeliefert wurden.

Die Allianz und die Commerzbank haben offenbar ein Angebot für die Postbank im Volumen von rund zehn Mrd. Euro abgegeben. Das gemeinsame Ziel sei ein neuer nationaler Bankenchampion, heißt es in einem Magazinbericht. Damit könnte die Deutsche Bank überflügelt werden, die Aktien der Postbank legen an der Frankfurter Börse deutlich zu.

Die Große Koalition hat sich darauf geeinigt, dass Niedersachsen seine Sperrminorität in der Hauptversammlung der Volkswagen behält. Für Porsche ist das keine gute Nachricht.

Beim Verkauf der angeschlagenen Mittelstandsbank IKB sind nach einem Pressebericht noch vier Bieter im Rennen. Neben der BayernLB, die sich eine Option gesichert hat, sind noch zwei ausländische Bieter und eine deutsche Privatbank dabei.

Stefan Ermisch soll in den Vorstand der HypoVereinsbank einziehen. Laut Medienberichten soll der Banker, der von der HVB-Group kommt, bereits zum 1. Juli anfangen. Der Investment-Spezialist soll Finanzvorstand und Chief Operating Officer werden. Ermisch ist ein vertrauter des neuen Vorstandsvorsitzenden Kemmer.

Die Stadt Hamburg engagiert sich aktiv für eine "Hamburger Lösung" für die zum Verkauf stehende Containerreederei Hapag-Lloyd - eine Gruppe von Unternehmern hat angeblich bereits ausreichend Kapital. Ein Gebot der Hamburger ist allerdings nur dann erfolgsversprechend, sofern Singapurs Reederei NOL nicht antritt.

Die von der Kreditkrise gebeutelte Allianz-Tochter Dresdner Bank rechnet fest mit einer Konsolidierung im deutschen Bankensektor. Bank-Chef Herbert Walter drängt sein Haus in eine aktive Rolle.