Wachstum

Die Weltwirtschaft wird nach Ansicht des Chefs des Internationalen Währungsfonds (IWF), Strauss-Kahn, stärker schrumpfen als bisher angenommen und noch zwei bis drei Jahre nicht zu stabilem Wachstum zurückkehren. "Die Dinge sind nicht dabei, besser zu werden."

Die EU-Kommission erwartet für Deutschland in diesem Jahr den schärfsten Einbruch der Wirtschaftsleistung seit 1945. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) wird demnach um 2,3 Prozent sinken. Das BIP der Eurozone wird laut Kommission um 1,9 Prozent zurückgehen; für 2010 sehen die EU-Experten ein kleines Wachstum von 0,4 Prozent vorher.

Die Bundesregierung rechnet Zeitungsberichten zufolge in ihrer neuen Konjunkturprognose mit einer deutlichen Abschwächung der Wirtschaftsleistung 2009. Es werde mit einem Minus von 2,2 bis 2,3 Prozent gerechnet. Bislang hat die Regierung ein leichtes Wachstum von 0,2 Prozent für dieses Jahr prognostiziert.

China hat Deutschland als drittgrößte Wirtschaftsnation der Welt abgelöst. Das Statistikamt in Peking korrigierte das Wachstum für 2007 nachträglich von 11,9 auf 13 Prozent nach oben. Das ist der größte Anstieg seit 1993.

Der Modehersteller Hugo Boss strickt an einem Umbau seiner Strukturen und wird dabei voraussichtlich Stellen streichen. "Wir planen eine Neuorganisation", sagte ein Sprecher im schwäbischen Metzingen. Ziel sei, das Wachstum des Unternehmens im Ausland präziser zu steuern, das der neue Vorstandschef Lahrs vorantreiben will.

Die Wirtschafts- und Finanzkrise hat das Wachstum in Deutschland 2008 deutlicher gebremst als erwartet. Das BIP wuchs lediglich um 1,3 Prozent. 2007 waren es noch 2,5 Prozent gewesen. Die Bundesregierung war zuletzt noch von einem Wachstum von 1,7 Prozent ausgegangen. Die öffentlichen Haushalte machten zugleich ein Minus von 1,59 Mrd. Euro.

Die Edeka-Gruppe will in diesem Jahr 8000 neue Arbeitsplätze schaffen. Auch wegen der Übernahme von Plus glaubt Unternehmenschef Mosa an weiteres Wachstum der Discounter. Im laufenden Jahr rechnet er zudem mit wieder sinkenden Lebensmittelpreisen.

Das Wachstum der chinesischen Wirtschaft wird laut einem Wirtschaftsberater der Regierung im ersten Quartal seinen Tiefpunkt erreichen. Im zweiten Jahresviertel dürfte sich die Wirtschaft dann wieder erholen und im dritten Quartal zu einer "normalen" Expansion zurückfinden. Im Gesamtjahr erwarten Experten dank stützender Maßnahmen mit einem Wachstum 2009 von 8,5 Prozent.

Das Wachstum in Chinas Industrieproduktion ist im November überraschend stark eingebrochen. "Das nächste Jahr wird hart", fürchten Statistiker. Die Regierung in Peking hält ein Wachstum von acht Prozent für nötig, um genügend Arbeitsplätze für Millionen von neu auf den Markt drängenden Chinesen zu schaffen und so Unruhen zu verhindern.

Der Plastikbaustein-Hersteller Lego wächst nach Konzernangaben trotz der weltweiten Wirtschaftskrise stärker als erwartet. Das ursprünglich anvisierte Wachstum von zwölf Prozent in diesem Jahr will der Konzern nach Angaben von Lego-Chef Knudstorp noch übertreffen. Selbst für den Fall einer Rezession in Europa und den USA sieht sich das Unternehmen gut aufgestellt.