Wirtschaft

Piloten-Streik angelaufen 160 Germanwings-Flüge sollen ausfallen

Viele Flugreisende werden auf die Bahn ausweichen.

Viele Flugreisende werden auf die Bahn ausweichen.

(Foto: imago/Manngold)

An sieben Flughäfen sind die Germanwings-Piloten in den Ausstand getreten. Etwa 40 Prozent der Flüge fallen aus. Die Reisenden müssen sich auf Störungen und Bahnfahrten einstellen - und zwar auch morgen noch.

Der zweitägige Streik der Pilotenvereinigung Cockpit bei Germanwings ist wie geplant angelaufen. Eine Sprecherin der Airline sagte am Morgen, wie angekündigt würden trotz des Streiks mehr als 60 Prozent aller Flüge angeboten. Auf dem Flughafen Köln-Bonn etwa seien bis 9 Uhr sieben von zwölf geplanten Flügen auch planmäßig angeboten worden, fünf seien ausgefallen. Germanwings fliegt zudem von Berlin, Hamburg, Hannover, Düsseldorf, Dortmund und Stuttgart. Insgesamt müssen am Donnerstag 160 von geplant rund 430 Flügen annulliert werden.

Ein Sprecher der Gewerkschaft Cockpit äußerte sich am Morgen "absolut zufrieden" mit dem bisherigen Streikverlauf. Dass 60 Prozent der Flüge stattfinden, sei abzusehen gewesen. Sie würden auch mit Maschinen des Mutterkonzerns Lufthansa und der Unternehmensschwester Eurowings gewährleistet. Dies müsse Germanwings bezahlen. "Cockpit will ja nicht die Fluggäste bestrafen, sondern Germanwings unter Druck setzen."

Cockpit hatte am späten Dienstagabend für Donnerstag und Freitag zu neuen Streiks bei Germanwings aufgerufen. Betroffen seien alle Germanwings-Abflüge in Deutschland über die gesamten beiden Tage, teilte die Gewerkschaft mit.

Fluggäste weichen auf Bahn aus

Zwischen dem Lufthansa-Konzern und Cockpit schwelt seit Monaten ein Tarifkonflikt, in dem die Piloten bereits mehrfach streikten. Ein Knackpunkt ist die Altersversorgung der Piloten. Das Unternehmen will die Altersgrenze von 55 Jahren anheben, mit der Lufthansa-Piloten bislang in den bezahlten Frühruhestand gehen und bis zur gesetzlichen Rente 60 Prozent ihrer Bezüge erhalten können. Künftige Piloten sollen überhaupt keine betriebliche Frührente mehr erhalten.

Streit gab es bis vor kurzem zudem um die neue Billig-Airline Eurowings, deren Gründung der Lufthansa-Vorstand im Dezember bekanntgegeben hatte. Sie soll den deutschen Luftfahrtkonzern im Vergleich mit anderen Billigfliegern konkurrenzfähig machen. Die Angestellten von Eurowings verdienen deutlich weniger als ihre Kollegen mit einem Konzerntarifvertrag. Allerdings gelang es im Januar, für etwa 300 Eurowings-Piloten einen langfristigen Tarifvertrag abzuschließen.

Die Deutsche Bahn erwartet wegen des Streiks mehr Reisende vor allem in Hamburg, Berlin, Stuttgart und Köln. Sie stelle "alle zur Verfügung stehenden Züge bereit" und könne bei Bedarf auch zusätzliche Züge einsetzen. Wegen des Streiks ausgegebene Reisegutscheine von Germanwings gelten in den Zügen der Bahn als Fahrkarte.

Quelle: ntv.de, bdk/AFP/rts

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