Wirtschaft

GDL droht schon mit nächstem Streik Dobrindt ruft Lokführer zur Ordnung

Die Lokführer meinen es ernst: Der nächste Streik könnte unmittelbar bevorstehen.

Die Lokführer meinen es ernst: Der nächste Streik könnte unmittelbar bevorstehen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Angesichts des inzwischen siebten Streiks der Lokführer in dieser Tarifrunde schaltet sich nun der Verkehrsminister in den Konflikt ein. Er mahnt eine Lösung am Verhandlungstisch an. Doch die GDL will ganz im Gegenteil den Arbeitskampf noch ausweiten.

Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt hat die Lokführergewerkschaft GDL zur Rückkehr an den Verhandlungstisch aufgefordert. Einerseits sei die Tarifautonomie ein hohes Gut, in das sich die Politik nicht einmische, sagte eine Ministeriumssprecherin. Andererseits sei der Minister der Meinung, dass bei solchen Auseinandersetzungen wie dem zwischen der Deutschen Bahn AG und GDL "möglichst eine Lösung am Verhandlungstisch gefunden werden sollte".  

Die Auswirkungen auf unbeteiligte Dritte sollten möglichst gering gehalten werden, erklärte die Sprecherin. Diese Auswirkungen seien gerade im öffentlichen Personenverkehr "sehr hoch". Wenn Bahn oder Busse streikten, dann seien natürlich sehr viele Menschen in ihrem Alltagsleben betroffen.

Zahlen zu dem Schaden, der durch den Streik verursacht werde, habe das Ministerium nicht, sagte die Sprecherin. Aber die Schäden seien "natürlich ganz erheblich". Wenn Menschen zu spät zur Arbeit kämen und Güter nicht transportiert werden könnten, dann habe das natürlich Auswirkungen. Wirtschaftsvertreter hatten vor Schäden von mehr als 100 Millionen Euro pro Tag gewarnt vor allem durch die Ausfälle im Güterverkehr.

Noch vor Ende des derzeitigen Streiks, drohte die GDL bereits mit dem nächsten Ausstand für die kommende Woche. Das berichtet die "Berliner Zeitung". "Es wird keine weiteren wochenlangen Ultimaten geben", sagte der GDL-Bezirksvorsitzende für Berlin, Brandenburg und Sachsen, Frank Nachtigall, dem Blatt.

Zugausfälle über Streikende hinaus erwartet

Im Güterverkehr hatte der Streik bereits am Dienstagnachmittag begonnen. Der Personenverkehr kam am Mittwoch um 02.00 Uhr dazu. Nur etwa jeder dritte Fernzug fuhr, im Nahverkehr und bei S-Bahnen fuhren je nach Region zwischen 15 und 60 Prozent der Züge. Noch bis Donnerstagabend, 21.00 Uhr, dauert der Streik. Einzelne Ausfälle und Verspätungen sind erfahrungsgemäß auch noch nach dem Ausstand möglich. Im Güterverkehr wollen die Lokführer erst am Freitagmorgen nach 66 Stunden wieder die Arbeit aufnehmen.

Der GDL-Vorsitzende, Claus Weselsky, sagte, rund 3000 Lokführer und Zugbegleiter seien am zweiten Tag im Ausstand gewesen. Die Bahn hatte Ersatzfahrpläne erstellt, die nach ihren Angaben weitgehend eingehalten werden konnten, was auch Fahrgastvertreter bestätigten. 

Vor allem in den westdeutschen Ballungsräumen bildeten sich Staus auf den Autobahnen. Der Ausstand soll im Personenverkehr insgesamt 43 Stunden dauern. Die Beschäftigten haben zum siebten Mal in der laufenden Tarifrunde die Arbeit niedergelegt. Die GDL will ihre Zuständigkeit in dem Bundesunternehmen ausweiten. Sie fordert zudem fünf Prozent mehr Geld und eine Stunde weniger Arbeitszeit pro Woche für die Beschäftigten.

Quelle: ntv.de, mbo/dpa/DJ

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