Wirtschaft

EU macht den Weg frei Etihad darf Alitalia kontrollieren

Alitalia hat mit großer Konkurrenz im Billiflugsegment zu kämpfen.

Alitalia hat mit großer Konkurrenz im Billiflugsegment zu kämpfen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Bei der Lufthansa wird die Entwicklung aufmerksam beobachtet werden: Die EU ermöglicht dem arabischen Konkurrenten Etihad, bei Alitalia einzusteigen. Etihad setzt damit seine aggressive Expansion fort - und plant auch Verbindungen mit Air Berlin.

Die EU-Kommission hat die Allianz zwischen den Fluggesellschaften Etihad und Alitalia unter Auflagen genehmigt. Sie gab grünes Licht für das Vorhaben der Airline aus Abu Dhabi, nachdem die beiden Gesellschaften kleinere Zugeständnisse gemacht hatten.

Sie haben sich etwa bereit erklärt, Slots auf der Strecke Rom-Belgrad aufzugeben. Grund dafür war, dass Direktverbindungen zwischen den beiden Hauptstädten bislang nur von Alitalia und der - von Etihad kontrollierten - Fluggesellschaft Air Serbia angeboten würden. Dadurch drohe ein Monopol und damit auch ein Preisanstieg bei Ticketpreisen, war die Befürchtung der EU.

Die auch an Air Berlin beteiligte Etihad greift der angeschlagenen Airline aus Rom mit Investitionen von 1,75 Milliarden Euro unter die Arme. Der Deal umfasst auch eine Abschreibung von 598 Millionen Euro auf Alitalias Schulden und eine Kapitalerhöhung über 300 Millionen Euro. Etihad erhält im Gegenzug 49 Prozent der Anteile.

Alitalia verliert seit mehr als einem Jahrzehnt kontinuierlich Geld. Das Problem der hohen Arbeitskosten ist die Airline niemals wirklich angegangen. Sie hat auch nie eine Strategie gegen den harten Wettbewerb der Billigflieger gefunden, die ihr das Geschäft in Europa verdorben haben. Hinzu kommt die Konkurrenz durch Hochgeschwindigkeitszüge auf der einstmals hochprofitablen Route Mailand-Rom.

Etihad verfolgt seit Jahren einen weltweiten aggressiven Expansionskurs, indem sie Anteile an anderen Airlines übernimmt. Alitalia ist das achte Investment dieser Art. Die Araber werden die Lufthansa nun noch mehr unter Druck setzen. Etihad hatte angekündigt, es würden Verbindungen zwischen Air Berlin und Alitalia angestrebt, als Herausforderung für den deutschen Platzhirsch.

Quelle: ntv.de, mli/DJ/AFP

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