Wirtschaft

Mit der Industrie geht's bergab Frankreich bereitet große Sorge

Frankreich bleibt im Krisenmodus-

Frankreich bleibt im Krisenmodus-

(Foto: picture alliance / dpa)

Deutschland und die Eurozone verzeichnen im April eine leichte Zunahme der Geschäfte im verarbeitenden Sektor. Größtes Sorgenkind bleibt Frankreich: Der dortige Einkaufsmanagerindex verheißt nichts Gutes.

Die Geschäfte der Industrie in der Eurozone und ihrer größten Volkswirtschaft Deutschland haben sich im April leicht belebt. Der Einkaufsmanager-Index für den Währungsraum kletterte um 0,1 auf 51,7 Punkte, wie das Markit-Institut zu seiner Umfrage unter rund 3000 Unternehmen mitteilte. Bereits ab 50 Zählern wird Wachstum signalisiert. "Italien und Spanien sind momentan Spitzenreiter beim Wachstum, und auch in Deutschland ist der Industriesektor nach der jüngsten Delle wieder in Schwung gekommen", sagte Markit-Chefvolkswirt Chris Williamson. "Frankreich bleibt das Sorgenkind Nummer eins."

In der zweitgrößten Volkswirtschaft der Eurozone signalisiert das Barometer jedoch den stärksten Einbruch seit einem Jahr. Mit den Exportaufträgen ging es für Frankreich sogar so kräftig nach unten wie seit drei Jahren nicht mehr. "Dies ist das einzige Land, wo es mit der Industriebeschäftigung abwärtsging", sagte Williamson mit Blick auf Frankreich.

Der deutsche Einkaufsmanager-Index kletterte um 1,1 auf 51,8 Zähler - vor allem dank steigender Aufträge aus dem In- und Ausland. Insbesondere aus China, Südeuropa und den USA kamen mehr Bestellungen. "Ein weiteres Zeichen, dass die Unternehmen wieder optimistischer in die Zukunft blicken, ist der erstmalige Anstieg des Beschäftigungsniveaus in der Branche seit drei Monaten", sagte Markit-Experte Oliver Kolodseike.

Banger Blick nach China

Das Bruttoinlandsprodukt der Eurozone hatte von Januar bis März um 0,6 Prozent zum Vorquartal zugelegt. Das war der kräftigste Zuwachs seit einem Jahr und das zwölfte Quartalswachstum in Folge.

"In den kommenden Monaten sollte die konjunkturelle Gangart jedoch wieder gemächlicher ausfallen", sagte DZ-Bank-Experte Michael Holstein. "Ein Einbruch der Konjunktur ist aber auch nicht zu erwarten, trotz der internationalen Belastungsfaktoren wie der wirtschaftlichen Schwäche wichtiger Schwellenländer und der politischen Unsicherheit in Europa."

So wachsen die Geschäfte der chinesischen Industrie nur noch schwach. Dort fiel der Einkaufsmanager-Index um 0,1 auf 50,1 Zähler. Das schürt Zweifel an einer nachhaltigen Erholung der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft. In Japan fiel das Barometer nach den schweren Erdebeben auf der Kyushu-Insel um 0,9 auf 48,2 Zähler.

Quelle: ntv.de, wne/rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen