Tausende im Warnstreik IG Metall erhöht die Schlagzahl
02.05.2016, 11:46 UhrFünf Prozent mehr Geld fordert die IG Metall für die Beschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie. Die Arbeitgeber liegen klar darunter. Gewerkschaftschef Hofmann erklärt die Bereitschaft zu unbefristeten Streiks.
In der Metall- und Elektroindustrie haben erneut mehrere tausend Beschäftigte ihre Arbeit niedergelegt. Nach der ersten großen Warnstreik-Welle im Tarifstreit mit den Arbeitgebern am Freitag waren wieder Unternehmen in mehreren Bundesländern betroffen.
"Wenn die Arbeitgeber nicht ordentlich nachlegen, sollten wir die Tische umwerfen", sagte Porsche-Gesamtbetriebsratschef Uwe Hück bei einer Kundgebung in Stuttgart. Vor den Werkstoren des Sport- und Geländewagenbauers versammelten sich nach Gewerkschaftsangaben mehr als 3000 Beschäftigte.
In Bayern soll in 23 Betrieben die Arbeit vorübergehend ruhen. IG-Metall-Landeschef Jürgen Wechsler kündigte an, am Dienstag und Mittwoch die Aktionen auszuweiten. "Wenn die Arbeitgeber den Druck und die Wut der Beschäftigten über das magere Angebot sehen wollen, werden wir ihnen dies bieten." In Brandenburg sind etwa das Bahnwerk Bombardier in Hennigsdorf und Schaeffler in Luckenwalde betroffen.
Die IG Metall fordert fünf Prozent mehr Geld. Die Arbeitgeber hatten in der dritten Gesprächsrunde ein neues Angebot vorgelegt: Ab April sollte es danach eine Entgeltsteigerung in zwei Stufen geben, die sich bei einer Laufzeit von 24 Monaten auf insgesamt 2,1 Prozent summiert. Hinzu käme eine Einmalzahlung von 0,3 Prozent über zwölf Monate.
Drohung mit unbefristeten Ausständen
IG-Metall-Chef Jörg Hofmann hatte am Wochenende nochmals den Ton verschärft. "Wir lassen uns mit dem provokanten Angebot der Arbeitgeber nicht abspeisen und antworten in den nächsten Tagen mit massiven Warnstreiks", sagte er auf einer Kundgebung zum 1. Mai in Bochum. "Gerecht ist, wenn die Beschäftigten ihren verdienten Anteil bekommen."
Zuvor hatte Hofmann bereits betont, die IG Metall sei bereit, auch unbefristet zu streiken. "Wenn die Arbeitgeber aber die Signale, die jetzt von unseren Warnstreiks ausgehen, nicht kapieren und ihr Angebot in der nächsten Runde nicht noch einmal ordentlich aufstocken, dann reden wir auch über Urabstimmung und Streik."
Quelle: ntv.de, wne/dpa