Wirtschaft

Verkehrministerium lädt Konzern vor Opel soll auch den Astra manipuliert haben

Der Opel Astra zeigt bei Tests Werte, die deutlich über den EU-Grenzwerten für Schadstoffe liegen.

Der Opel Astra zeigt bei Tests Werte, die deutlich über den EU-Grenzwerten für Schadstoffe liegen.

Erst der Zafira, nun auch der Astra: Neue Vorwürfe bringen den Autobauer Opel weiter in Bedrängnis. Die Deutsche Umwelthilfe erstattet Anzeige und fordert einen Zulassungsstopp betroffener Modelle.

Opel gerät immer mehr in den Sog der Abgasaffäre. Nicht nur der Opel Zafira, auch die Dieselmotoren im beliebten Modell Opel Astra sollen mit einer Software versehen worden sein, die Abgasreinigung in bestimmten Fahrsituationen abschaltet. Das berichten der "Spiegel", die ARD und die Deutsche Umwelthilfe (DUH) aufgrund eigener Untersuchungen.

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Die Vorwürfe gegen Opel beruhen den Berichten zufolge auf mehrmonatigen Labor- und Straßenmessungen und einer Analyse der Software, die die Motoren steuert. Die Ergebnisse seien "alarmierend". Es habe sich gezeigt, dass die Reinigung der Abgase nur in einem Temperaturbereich von 17 bis 33 Grad Celsius aktiviert wird. Sowohl beim Opel Zafira als auch beim Modell Astra sei eine 5 bis 8,6-fache Überschreitung der EU-Grenzwerte für Stickoxide gemessen worden. Das Emissionsniveau sei erschreckend und nicht durch technische Gründe zu rechtfertigen, heißt es.

Opel muss zur Untersuchungskommission

Die Umwelthilfe hat nach eigenen Angaben deshalb Bundesverkehrsminister Dobrindt dazu aufgefordert, aufgrund dieser Erkenntnisse einen sofortigen Zulassungsstopp für alle Opel-Diesel-Pkw und Nutzfahrzeuge zu erlassen, die eine entsprechende Software installiert haben. "Die Indizien sind so erdrückend, dass dem Verkehrsministerium nichts anderes übrig bleiben dürfte, als für diesen Typ einen Rückruf anzuordnen", sagte Axel Friedrich, der als Berater für die DUH tätig ist. In dem Bericht heißt es zudem, man habe Anzeige gegen das Unternehmen Opel erstattet - wegen falscher Leistungsversprechen und Täuschung und Schädigung Zehntausender Kunden.

Opel hat dem "Spiegel" zufolge auf die neuen Manipulationsvorwürfe beim Modell Astra nicht reagiert. Die Manipulationsvorwürfe beim Zafira hat das Unternehmen zurückgewiesen. Opel bekräftige, es werde keine Software eingesetzt, die feststelle, ob ein Auto einem Abgastest unterzogen werde.

Das Bundesverkehrsministerium plant, die Vorwürfe zu überprüfen. Ein Sprecher des Ministeriums sagte, Ziel einer von Verkehrsminister Alexander Dobrindt eingesetzten Untersuchungskommission sei die "Suche nach verbotenen Abschalteinrichtungen". In diesem Rahmen würden jetzt auch die Vorwürfe gegen Opel untersucht. Die Kommission habe Opel "bereits für die nächste Woche vorgeladen".

Quelle: ntv.de, fma

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