Wirtschaft

Chef hält an Gewinnprognose fest Spohr lässt Lufthansa-Aktie durchstarten

Die Aktie von Lufthansa legte bis zu vier Prozent zu und war damit der größte Gewinner im Dax.

Die Aktie von Lufthansa legte bis zu vier Prozent zu und war damit der größte Gewinner im Dax.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Die Preise für Flugtickets werden durch die starke Konkurrenz und sinkende Treibstoffkosten weiter gedrückt. Für Lufthansa-Chef Spohr jedoch kein Grund, am Gewinn-Ausblick zu rütteln. Letzterer bleibe trotz sinkender Erlöse gleich. Die Anleger reagieren erleichtert.

Zum Wochenstart fliegen die Aktien von Lufthansa im Dax weit nach oben. Sehr gut kam an der Börse an, dass die Fluglinie den Gewinn-Ausblick für 2016 bestätigt hatte. "Es gibt einige Analysten, die eine Gewinnwarnung erwartet haben", sagte ein Aktienhändler. Diese - und deren Kunden - würden nun auf dem falschen Fuß erwischt und müssten erst einmal eindecken.

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Die Aktie von Lufthansa legte bis zu vier Prozent auf 11,37 Euro zu und war damit der größte Gewinner im Dax. Im laufenden Jahr hingegen gab es bisher noch nicht viel zu lachen für Lufthansa-Aktionäre: Seit Jahresbeginn hatte das Papier zuletzt rund ein Viertel seines Wertes eingebüßt.

Lufthansa-Chef Carsten Spohr sieht Deutschlands größte Airline trotz eines weiter zunehmenden Preisdrucks auf Kurs. "Fliegen ist in diesem Jahr billiger als im vergangenen Jahr", sagte Spohr im Gespräch mit Journalisten. Ein Ende des Preisdrucks sei nicht in Sicht, die Erlöse pro Sitzplatz seien weiterhin rückläufig. Gleichwohl beruhigte Spohr die Investoren: "Die Guidance bleibt, wie sie ist." Mit Guidance meint er die Gewinnprognose.

Billig-Treibstoff führt zu sinkenden Erlösen

2015 erwirtschaftete die Lufthansa ein operatives Ergebnis (bereinigtes Ebit) von 1,8 Milliarden Euro. Im laufenden Jahr soll es noch etwas mehr sein. Analysten hegen aber zunehmend Zweifel. Gerade der Preisverfall beunruhigt sie, und jetzt noch der Brexit, der die Wirtschaft in Europa belasten könnte, womöglich wird. Gift für Fluggesellschaften, deren wirtschaftlicher Erfolg auch von den gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen abhängt.

Spohr bleibt dennoch gelassen. Sinkende Erlöse seien nicht zuletzt die Folge sinkender Treibstoffkosten. "Die geben die Fluggesellschaften zunehmend weiter", mehr als noch im ersten Jahr, so Spohr. In der eigenen Prognose habe man aber auch einen Puffer für schwächere Monate, so der Lufthansa-Chef, der ab dem Sommer für einige Monate auch stellvertretend Finanzchef des Konzerns sein wird, bis Ulrich Svensson als Nachfolger von Simone Menne sein Amt antritt.

Spohr: "Keine direkten Konsequenzen aus dem Brexit"

Der Lufthansa-Chef kann in diesem Zeiten aber auch nicht so gut planen: "Uns fehlen langfristige Buchungen, etwa aus Terrorangst", sagt er. Finanziell kann das sogar positive Effekte haben, wenn sie kurzfristig nachgeholt werden, zu höheren Preisen. Zum Problem wird es, wenn sie gar nicht kommen, so der Lufthansa-Geschäftslenker.

So sieht Spohr auch keine direkten Konsequenzen aus dem Brexit, der Wettbewerber wie IAG oder Easyjet wegen des schwächeren Pfund beziehungsweise einer erwarteten geringeren Nachfrage bereits zu Gewinnwarnungen veranlasste. Gut sei der Brexit für den Airline-Sektor trotzdem nicht, so Spohr. Nicht zuletzt, weil er die Wirtschaft auf dem Kontinent schwäche.

Quelle: ntv.de, kst/DJ

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