Inlands- und Europaflüge annulliert Streik legt Düsseldorf und Frankfurt lahm
07.11.2015, 06:54 Uhr
Mit Hunderten Feldbetten bereitet sich die Lufthansa auf dem Flughafen Frankfurt auf den Streik vor: Viele Passagiere haben allerdings kurzfristig umdisponiert.
(Foto: dpa)
Die Arbeitsniederlegung der Flugbegleiter geht in den zweiten Tag: Rund 520 Flüge fallen am Drehkreuz Frankfurt und in Düsseldorf aus. Betroffen sind über 58.000 Passagiere - das große Chaos bleibt aber zunächst aus.
Tag zwei des bisher längsten Streiks bei der Lufthansa bringt den Passagieren noch mehr Ungemach: Wegen der Arbeitsniederlegungen von 6.00 Uhr bis 23.00 Uhr am Drehkreuz Frankfurt und in Düsseldorf fallen rund 520 Flüge der Lufthansa aus. Betroffen sind nach laut Fluggesellschaft rund 58.000 Passagiere.
Zwar sollen die Langstreckenflieger ab Frankfurt wieder planmäßig verkehren, weil dort nur die Mittelstreckenjets bestreikt werden sollten. Zu Ausfällen werde es aber bei Inlands- und Europaflügen kommen. Deutschland- und Kontinental-Flüge aus Frankfurt würden "nahezu komplett annulliert", sagte ein Sprecher. Laut Lufthansa wird im Fernverkehr lediglich die Düsseldorfer Verbindung nach New York gestrichen.
Pause am Sonntag
Zum Auftakt des Streiks hatte die Lufthansa 290 Flüge absagen müssen, darunter 15 Überseeverbindungen. Betroffen waren rund 37.500 Passagiere. Wegen des Ausstands haben rund 1600 Passagiere unfreiwillig die Nacht in Frankfurt verbracht. Die Lufthansa hatte für sie Hotelzimmer gebucht. Der Streik der Gewerkschaft Ufo soll bis Freitag kommender Woche fortgesetzt werden.
Keine Streiks gibt es zunächst in München. Für den Sonntag hat Ufo zudem eine bundesweite Pause des Ausstands ausgerufen, weil an diesem Tag viele Privatreisende unterwegs seien. Keinen Arbeitskampf gibt es bei den konzerneigenen Gesellschaften Swiss, AUA, Germanwings, Eurowings, Air Dolomiti und Brussels Airlines.
Warteschlangen bleiben aus
Lufthansa und die Flughafengesellschaft Fraport hatten sich vorbereitet, in der in Frankfurt gestrandete Passagiere zu betreuen. Nach Lufthansa-Angaben gab es aber bis zum Abend keine Passagiere, die die Nacht wegen fehlender Einreiseerlaubnis im Transitbereich des Terminals verbringen mussten. Viele hätten die Online-Umbuchung genutzt, so seien lange Warteschlangen ausgeblieben, sagte ein Sprecher.
Die Tarifverhandlungen für die Stewardessen und Stewards der Lufthansa ziehen sich bereits seit zwei Jahren hin. Strittig sind vor allem die komplexen Regelungen zu Betriebs- und Übergangsrenten von rund 19.000 Flugbegleitern.
Quelle: ntv.de, jgu/dpa