Wirtschaft

Nach Dieselgate VW-Chef verspricht Kulturwandel

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Die Dieselkrise hat nach Ansicht von VW-Chef Müller die Bereitschaft zur Reform des Konzerns erhöht. Und so kündigt er den "größten Veränderungsprozess in der Geschichte des Unternehmens" an.

VW-Konzernchef Matthias Müller hat angekündigt, das Unternehmen umzubauen. "Wir haben ohne Zweifel auch gravierende Schwächen. Die Stichworte lauten hier vor allem: Struktur, Kultur und Effizienz", sagte der Nachfolger des früheren Konzernchefs Martin Winterkorn, der in der Diesel-Krise im vergangenen Herbst zurückgetretenen war, in Wolfsburg.

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Dort präsentierte Müller die Konzernstrategie bis zum Jahr 2025. "Diese Schwächen sind seit dem vergangenen Herbst deutlicher als zuvor zutage getreten. Aber wir blenden sie keineswegs aus, sondern wir wollen sie ausmerzen. Dazu wird die neue Strategie einen wesentlichen Beitrag leisten", sagte Müller. Die Krise sei dabei auch eine Chance, um Dinge schneller als zuvor zu verändern.

Die künftige Konzernstrategie beschrieb Müller als den "größten Veränderungsprozess in der Geschichte des Unternehmens". Es sei der Anspruch des Konzerns, "aus den gemachten Fehlern" zu lernen und eine neue Unternehmenskultur zu etablieren.

"Epochaler Wandel"

"Die Dieselthematik hat uns zweifelsohne ordentlich durchgeschüttelt, und ihre vollständige Bewältigung wird noch einige Zeit brauchen", so der Konzernchef.  Die aktuelle Krise wirke dabei wie ein Katalysator. "Bei Volkswagen haben sich Türen geöffnet. Die Bereitschaft zur Veränderung ist deutlich gewachsen. Das spüre ich im persönlichen Kontakt mit Führungskräften, Belegschaftsvertretern und Mitarbeitern jeden Tag." Die gesamte Autobranche stehe vor einem epochalen Wandel.

"Fahrzeuge entwickeln, bauen und vertreiben, das bleibt auch künftig essenziell für Volkswagen. Das Gesicht dieses Geschäfts aber wird sich so massiv und nachhaltig verändern, dass der Begriff "Evolution" für das, was vor uns liegt, viel zu schwach wäre", sagte Müller.

Für die notwendigen Zukunftsinvestitionen will Volkswagen bis 2025 einen zweistelligen Milliardenbetrag ausgeben. Der VW-Chef verwies dabei vor allem auf die Elektromobilität. Schon in etwa zehn Jahren könnte auf dem Weltmarkt jeder vierte Neuwagen rein batteriebetrieben sein und so ohne herkömmliche Verbrennungsmotoren auskommen.

Müller kündigte an, dass die rein batteriebetriebenen Fahrzeuge des Konzerns im Jahr 2025 "rund 20 bis 25 Prozent" vom dann erzielten Gesamtabsatz ausmachen sollen. Mehr als 30 neue Elektromodelle plant VW bis 2025, von denen die Wolfsburger pro Jahr zwei bis drei Millionen Stück verkaufen wollen.

Quelle: ntv.de, jga/dpa/rts/DJ

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