Golf, Jetta, Passat und Tiguan Volkswagen ruft US-Modelle zurück
14.08.2015, 15:42 Uhr
Ein Airbag kann Leben retten: VW geht mit dem Rückruf auf Nummer sicher (Archivbild).
(Foto: picture alliance / dpa)
In den USA setzt sich die Serie an Rückrufaktionen namhafter Hersteller fort: Diesmal jedoch trifft es Europas größten Automobilkonzern. VW muss fast eine halbe Millionen Fahrzeuge in die Werkstätten bitten.
Sicherheitsbedenken zwingen Volkswagen zu einer aufwändigen Maßnahme: Aufgrund möglicher Probleme bei den Airbags ruft der Wolfsburger Autobauer in den USA 420.000 Autos zurück.
Betroffen seien Fahrzeuge der Modellreihen Golf, Jetta, Passat oder Tiguan, die zwischen 2010 und 2014 gebaut wurden, sagte ein VW-Sprecher. Bei den Autos könne ein Problem mit einer Feder am Lenkrad dafür sorgen, dass bei einem Unfall der Airbag nicht auslöse.
Es gebe aber keinen Zusammenhang mit defekten Luftkissen des japanischen Herstellers Takata, betonte er. Diese haben allein in den USA bereits zum Rückruf von insgesamt rund 34 Millionen Fahrzeugen geführt. Offenbar ist es im aktuellen Fall - anders als im Takata-Skandal - auch noch zu keinen Unfällen gekommen, bei denen die von VW verbauten Airbags versagt haben.
Kratzer im VW-Image?
Bislang sei es VW nicht bekannt, dass ein Airbag bei einem Unfall nicht ausgelöst habe, hieß es. Zudem gelte der Rückruf zunächst nur für die USA. Die Wolfsburger nehmen die Bedenken trotzdem sehr ernst: Wie es bei VW weiter hieß, werde derzeit geprüft, ob auch in anderen Ländern Fahrzeuge wegen dieses Problems vorsorglich zurückgerufen werden müssten.
Für Europas größten Automobilkonzern sind die Qualitätsprobleme ein schwerer Rückschlag. Die deutlich umfangreicheren Rückrufaktionen der Konkurrenz im Zusammenhang mit dem Takata-Skandal warfen ein schlechtes Licht auf Wettbewerber wie etwa Honda oder General Motors. Zugleich stärkten die Probleme bei Takata indirekt den Ruf der deutschen Autobauer als zuverlässig und sicher.
In den USA hinkten die Wolfsburger lange der Konkurrenz hinterher, erst im Frühsommer steigerten sie den Absatz erstmals seit langem wieder. Zwischen Januar und Juni wurden in den Vereinigten Staaten 174.400 Autos der Marke Volkswagen verkauft, im Jahr 2014 waren es 367.000. Ob die jüngste Rückrufaktion Auswirkungen auf Absatz und Geschäftszahlen hat, ist noch nicht abzusehen.
Quelle: ntv.de, mmo/AFP/rts