Politik verdirbt die Kauflaune Zollstreit zieht die Wall Street nach unten
24.09.2018, 22:50 Uhr
(Foto: imago/UPI Photo)
Die neuen US-Strafzölle gegen China treten in Kraft und sorgen bei Anlegern für lange Gesichter. Doch auch Berichte über den Vize-Justizminister sorgen für Unruhe. Energiewerte profitieren dagegen von steigenden Ölpreisen.
Der Zollstreit zwischen den USA und China hat auch den Anlegern an der Wall Street die Kauflaune verdorben. Für zusätzliche Unruhe sorgten Medienberichte über einen etwaigen Rücktritt des stellvertretenden US-Justizministers Rod Rosenstein. Er hat die Oberaufsicht über die Ermittlungen zu einer russischen Einflussnahme auf den US-Präsidentenwahlkampf 2016.
Nun sollen sich Rosenstein und US-Präsident Donald Trump am Donnerstag treffen. "Die Rosenstein-Sache ist eine weitere negative Geschichte", sagte Ken Polcari vom Handelshaus O'Neil Securities.
Der Dow-Jones-Index fiel um 0,7 Prozent auf 26.562 Punkte. Der breiter gefasste S&P gab um 0,4 Prozent auf 2919 Stellen nach. Der Index der Technologiebörse Nasdaq gewann 0,1 Prozent auf 7993 Zähler. Am Freitag hatten Dow Jones und S&P 500 noch zeitweise neue Bestmarken erreicht. In Frankfurt schloss der Dax am Montag 0,6 Prozent tiefer auf 12.350 Punkten. Was sonst noch an den Börsen passierte, können Sie im Börsen-Tag nachlesen.
Zu Wochenbeginn traten neue US-Strafzölle gegen China in Kraft. Die Volksrepublik warf den Vereinigten Staaten "Handels-Tyrannei" vor. Zudem sagte die Regierung in Peking einem Zeitungsbericht zufolge die geplanten Gespräche zur Beilegung des Konflikts ab.
Unter den Einzelwerten standen Comcast mit einem Abschlag von etwa sechs Prozent unter Druck. Der US-Kabelkonzern hat bei der Versteigerung des britischen Senders Sky den US-Rivalen Fox ausgestochen. Analysten zeigten sich aber wenig begeistert. Schließlich biete Sky Satelliten-Fernsehen an, das seinen Zenit angesichts von Streaming-Diensten längst überschritten habe, sagte ein Experte.
Energietitel zogen an. Sie profitierten von steigenden Ölpreisen, nachdem die Opec die Forderung von US-Präsident Donald Trump zurückgewiesen hatte, die Produktion auszuweiten. Der neu geschaffene Branchenindex für Kommunikationsdienstleistungen notierte am Tage seines Debüts zunächst 0,1 Prozent höher. Er umfasst auch Internetgiganten wie Facebook, Twitter und Google.
Quelle: ntv.de, mli/rts