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Knick an der Außenhaut "Atlantis" bleibt im All

Die amerikanische Raumfähre "Atlantis" wird zwei Tage länger im All bleiben als vorgesehen. Die Raumfahrtbehörde hat einen zusätzlichen vierten Außeneinsatz im All am kommenden Sonntag eingeplant, um unter anderem die Beschädigung an einer Isoliermatte am oberen Heck der "Atlantis" zu beheben.

Nach den Worten von Flugdirektor John Shannon gab es den Wunsch nach einer Flugverlängerung bereits vor dem Start am vergangenen Freitag. Durch die beiden zusätzlichen Tage könnten noch weitere Arbeiten beim Ausbau der ISS erledigt werden. Die NASA ist in diesem Jahr in Verzug geraten, weil ein für Mitte März geplanter Start der "Atlantis" wegen der Beschädigung des Außentanks bei einem Hagelsturm gestrichen werden musste. Die "Atlantis" soll jetzt am 21. Juni um 13.54 Uhr Ortszeit (19.54 MESZ) auf dem Weltraumbahnhof in Cape Canaveral in Florida landen.

Mission bisher erfolgreich

Einen Tag nach dem Andocken an der ISS haben zwei NASA-Astronauten in der Nacht zum Dienstag erfolgreich den ersten Außeneinsatz im All absolviert. Während der 6 Stunden und 15 Minuten verbanden Jim Reilly und Danny Olivas unter anderem die elektrischen Anschlüsse und Datenkabel der neuen Sonnensegel mit der Raumstation. Sie schlossen nach Angaben der NASA außerdem das Kühlsystem an.

Vor dem Außeneinsatz brachten die Astronauten das 17,5 Tonnen schwere Segment mit den Solarpanelen mit Hilfe eines Roboterarmes an der ISS an. Am Dienstag sollen dann die 70 Meter langen Sonnensegel automatisch entfaltet werden.

Ecke umgeknickt

Bei der Beschädigung einer Isoliermatte am linken oberen Heck der "Atlantis" entschloss sich die NASA, auf Nummer Sicher zu gehen. An der betreffenden Stelle ist eine 10 mal 15 Zentimeter große Ecke umgeknickt. Sie steht jetzt wie ein Dreieck nach oben. Durch die starken Reibungskräfte beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre würde an diesem hervorstehenden Stück zusätzliche Hitze entstehen.

Die NASA will aber alle Risiken und mögliche Beschädigungen vermeiden, weil die "Atlantis" im Dezember das europäische Weltraumlabor "Columbus" zur ISS fliegen soll. Die hervorstehende Ecke kann nach den Worten von Shannon herunter gedrückt und dann mit einem Metallfaden angenäht oder mit Spezialklebstoff festgeklebt werden.

Die "Atlantis" war in der Nacht zum Samstag (MESZ) vom US-Weltraumbahnhof Cape Canaveral in Florida gestartet und hatte am Sonntagabend an der ISS angedockt. Der Weltraumeinsatz dauert insgesamt 13 Tage.

Quelle: ntv.de

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