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Für drastische CO2-Einsparungen Aufforstungen sollen Klima retten

Brandrodungen sind für die Landgewinnung eine gängige Praxis, die allerdings der Umwelt mehrfach schadet.

Brandrodungen sind für die Landgewinnung eine gängige Praxis, die allerdings der Umwelt mehrfach schadet.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Der Mensch hat in den vergangenen beiden Jahrhunderten mehr als die Hälfte der Wälder der Erde zerstört. Über eine Milliarde Hektar ließen sich einer neuen Untersuchung zufolge jedoch erfolgreich wieder aufforsten, das ist mehr als die Fläche Kanadas. Damit könnten der Atmosphäre bis 2030 insgesamt 70 Gigatonnen Kohlendioxid (CO2) erspart bleiben, berichtete die Naturschutzorganisation Global Partnership on Forest Restoration (GPFLR) in London. Ebenso viel spare eine Vermeidung der weiteren Waldzerstörung. Allein aus dem Verbrauch fossiler Brennstoffe wie Kohle, Öl und Gas gelangten 2007 rund 32 Milliarden Tonnen CO2 in die Luft.

Wälder bedeckten einst 60 Prozent der Landfläche der Erde. Heute sind es weniger als 30 Prozent, wie die Weltnaturschutzunion IUCN betonte. Rund sechs Prozent der Landfläche der Erde, das ist rund ein Fünftel der verlorenen Wälder ließen sich erfolgversprechend aufforsten.

Abholzen und Aufforsten

Schuld an der Waldzerstörung ist vor allem der Mensch, der Wälder als Baustoff abholzt oder weil er die Fläche landwirtschaftlich nutzen will. Zwar gibt es in manchen Weltregionen Erfolge bei der Aufforstung. So wuchsen etwa die europäischen Wälder zwischen 1990 und 2005 um insgesamt 13 Millionen Hektar (rund ein Drittel der Fläche Deutschlands). Weltweit gingen jedoch auch von 2000 bis 2005 jedes Jahr noch 7 Millionen Hektar verloren.

Der Wald ist nicht nur für seine Bewohner überlebenswichtig.

Der Wald ist nicht nur für seine Bewohner überlebenswichtig.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Mit Hilfe von Satellitendaten haben Wissenschaftler nun eine Weltkarte der erfolgversprechendsten Aufforstungsgebiete erstellt. Die sind mit einer Milliarde Hektar etwas größer als bislang angenommen (850 Millionen Hektar). Die ursprünglichen Wälder ließen sich zwar nicht wiederherstellen, viele ihrer Funktionen jedoch schon, betonte die GPFLR. "Wir wissen, wie man Wälder aufforstet und nachhaltig macht", sagte der GPFLR-Vorsitzende Tim Rollinson. "Wir wissen auch, wo wir das machen sollten, also sollten wir damit zügig anfangen."

Wald stirbt langsam

Nach einer ebenfalls in London vorgestellten Studie des World Resources Institute verlieren weltweit etwa eine Milliarde Hektar Wald zunehmend ihre ökologische Leistungsfähigkeit. "Wälder leisten uns so lebenswichtige Dienste wie etwa sauberes Wasser und frische Luft, dass wir nur gewinnen können, wenn wir sie wieder ins Leben holen", betonte IUCN-Umweltdirektor Stewart Maginnis. "Wir müssen die Wälder schützen, die wir noch haben, und wieder aufforsten, was wir verloren haben."

Quelle: ntv.de, dpa

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