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Wolkenbrüche rund um Atlantik Lahmer Passat verändert Klima

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(Foto: picture alliance / dpa)

Regen in Guinea, Wolkenbrüche über dem Amazonas: Eine neue Studie zeigt, dass abschwächende Passatwinde für Klimaveränderungen rund um den Atlantik mitverantwortlich sind.

Durch eine korrigierte Messmethode fanden die Forscher Hiroki Tokinaga und Shang-Ping Xie vom International Pacific Research Center der Universität Hawaii heraus, dass der Passat über dem tropischen Atlantik seit 1950 deutlich nachgelassen hat. Auch die unregelmäßige Erwärmung der Oberfläche des Ozeans sei für die Regenfälle in Küstenländern mitverantwortlich, berichten die Hawaiianer im britischen Fachjournal "Nature Geoscience".

Veränderte Messhöhen verzerren Ergebnis

Bisherige Messungen hatten nahegelegt, dass die Winde über Ozeanen in den letzten 60 Jahren stärker geworden sind. Dieses Ergebnis sei jedoch durch veränderte Messhöhen verzerrt, schreiben die Forscher. Windgeschwindigkeiten über dem Meer werden meist durch Schiffe ermittelt. Da die Schiffsgröße in den letzten Jahren zugenommen hat, wurden auch die Geräte, mit denen die Windgeschwindigkeit gemessen wird - sogenannte Anemometer - immer höher montiert.

Um diesen Messfehler auszugleichen, zogen die Forscher Wellenhöhen mit in ihre Berechnungen ein - und kamen zu dem gegenteiligen Ergebnis eines abschwächenden Passats. Die neuen Messwerte können den Forschern zufolge dabei helfen, Klimamodelle zu verbessern.

Die Ursache für den Wandel der Passatwinde und die unregelmäßige Erwärmung des Wassers vermuten die Wissenschaftler beim Menschen: Der Ausstoß von Aerosolen in den vergangenen Jahrzehnten habe beide Effekte hervorgerufen. Aerosole sind winzige flüssige oder feste Schwebepartikel, die zum Beispiel als Ruß über den Autoauspuff oder durch Hochöfen in die Luft gelangen.

Quelle: ntv.de, dpa

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