Einfach aber genial Pflanzen sperren Bakterien aus
05.07.2009, 14:19 Uhr
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Pflanzen können ihre feinen Öffnungen in den Blättern schließen, um schädliche Bakterien fernzuhalten. Eine Gruppe um Gitta Coaker von der University of California in Davis beschreibt den molekularen Mechanismus hinter diesem System im Journal "PloS Biology".
Gewöhnlich nutzen Pflanzen ihre Spaltöffnungen, um ihren Gas und Wasserhaushalt zu regulieren. Die verschließbaren Löcher sitzen in großer Zahl an der Unterseite der Blätter und lassen das Gas Kohlendioxid einströmen, das für die Photosynthese benötigt wird. Bei geöffneten Spaltöffnungen verdunstet aber auch viel Wasserdampf aus der Pflanze – diese muss ihre "Öffnungszeiten" daher genau regeln. Dabei spielt der Wassergehalt der Pflanze eine große Rolle.
Pflanze macht "dicht"

Gegen andere "Feinde" können Pflanzen sich nicht schützen. Hier: Rebläuse bei der Eiablage in einer Blattgalle.
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Aber auch Bakterien und andere Erreger können durch die winzigen Öffnungen ins Blatt gelangen. Coaker und ihre Kollegen beschreiben nun eine weitere Signalkette innerhalb der Ackerschmalwand (Arabidopsis thaliana), die zum Verschluss der Spaltöffnungen führt. So sollen die Eindringlinge draußen bleiben, denn innerhalb des Blattes finden sie gute Bedingungen für ihr Wachstum.
Coaker beschreibt das Immunprotein RIN4, das in der Membran der Pflanzenzellen sitzt. Von dort aus ist es an der Steuerung des Pflanzen-Immunsystems beteiligt. Dazu findet es sich mit einem weiteren Protein namens AHA1 zusammen, das am Öffnen und Schließen der Löcher in den Blättern beteiligt ist. Zusammen sorgen sie dafür, dass die Pflanze "dicht macht", wenn sie mit vielen Bakterien konfrontiert wird. Ob dieser Mechanismus auch in anderen Pflanzen als der Ackerschmalwand existiert, soll Thema weiterer Arbeiten werden, heißt es in einer Erklärung der Forscher.
Quelle: ntv.de, dpa