Zusammenspiel von Flora und Fauna Pflanzen steuern Ameisen-Appetit
30.10.2009, 19:05 Uhr
Gewusst wie: Bestimmte Pflanzen locken die Ameisen als Schädlingsbekämpfer an.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Pflanzen können über den Appetit von Ameisen bestimmen. Das berichten Wissenschaftler um Shawn Wilder von der Universität Texas in den "Biology Letters" der Royal Society. Der Gehalt an Kohlenhydraten oder Aminosäuren in künstlichem Nektar beeinflusst demnach die Beutewahl von Feuerameisen.
Je nach Angebot greifen die räuberischen Insekten später nicht nur Tiere verschiedenen Geschlechts an, sondern verwerten auch verschiedene Teile ihrer Beute. Einige Pflanzen locken mit dem Nektar Ameisen herbei, damit diese Schädlinge wegfressen.
"Zusatznahrung" beeinflusst Vorliebe
Feuerameisen attackieren viele verschiedene andere Insekten und sogar kleine Wirbeltiere. Wilder bot verschiedenen Laborkolonien der Ameisen künstlichen Nektar an, der entweder mit Kohlenhydraten, also einer Mischung verschiedener Zuckerarten, oder mit einer Mischung von Aminosäuren angereichert worden war, den Bausteinen von Proteinen. Daraufhin konfrontierte er sie mit Feldgrillen, einer übliche Beute der Ameisen.
Tatsächlich beeinflusste die pflanzliche Zusatznahrung die Vorliebe der Ameisen für ihre Beute: Ameisenkolonien, die viel Zucker erhalten hatten, fraßen weniger Grillenweibchen und ließen oft das fettreiche Gewebe mit den Eiern übrig. Kolonien, die hingegen gut mit Aminosäuren versorgt waren, verschmähten dagegen auffällig oft die Männchen. Die Resultate zeugten vom aufwendigen Zusammenspiel zwischen Pflanzen und Ameisen, heißt es in dem Journal.
Quelle: ntv.de, dpa